Ich bin mehr als positiv überrascht

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_sabrina_ Avatar

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Daniela Katzenberger ist eine schillernde Persönlichkeit, die manche lieben, andere weniger. Ich gehöre zur zweiten Kategorie, wenn ich auch anerkenne, wie sie quasi aus Nichts etwas Großes aufgebaut hat. Dass die Katze selbst kocht konnte ich mir ja noch vorstellen, dass sie aber, wie so viele andere Promis, selbst ein Kochbuch auf den Markt bringt muss, daran hatte ich so meine Zweifel, die schon beim Anblick des Covers eigentlich vollauf bestätigt wurden. Ein Werk in rosarot und mit extrem viel Glitzer. So gar nicht meins und trotzdem – so viel sei schon verraten, hat mich das Buch sehr positiv überrascht und hat in meiner Küche das Regal erreicht, während andere Kochbücher im Schrank auf ihren Auftritt warten müssen.

Ich bin kein Fan von Daniela Katzenberger, aber von Kochbüchern, die meine Bedürfnisse erfüllen – und genau das habe ich hier gefunden. Manchmal ist ein Tag sehr stressig und ich habe keine Lust gefühlt Stunden in der Küche zu stehen, um meiner Familie etwas Schmackhaftes zu kredenzen. Mal mangelt es an Zeit, mal an der Lust, manchmal fehlt aber dazu auch noch die zündende Idee. Spätestens dann lohnt sich der Blick in das Kochbuch der Kultblondine, denn ein Großteil der Rezepte ist schnell angerichtet und tatsächlich lecker. Zudem werden keine exotischen Zutaten benötigt und die Anweisungen sind schrittweise verständlich präsentiert. Auch werden keine diffizile Techniken oder besondere technischen Errungenschaften benötigt, sodass selbst blutige Anfänger mit dem Buch was anfangen können.
Es gibt zahlreiche Bilder von Daniela, die ich so nicht gebraucht hätte, aber eben zu ihr passen und ihre Fans wird es freuen. Interessanter fand ich ihre offenen, teils sehr herzlichen Einführungen in die verschiedenen Kapitel, denn da kam doch manche positive Überraschung. Positiv überrascht wurde ich auch von den Rezepten auf die es hier ja ankommt. Es gibt natürlich ganz simple Dinge wie Frikadellen, Püree, Pizza und Nudelsalat, wofür ich kein Rezept brauche, aber es sind eben bodenständige Rezepte, die zum Konzept passen. Zudem gibt es auch andere Kaliber, wie Paella und sie hat zahlreiche Tricks und Ideen – gerade für die süßen Sünden oder die Gerichte, die auch Kinder lieben werden – die man erst einmal haben muss. Mein Milchreis in rosa schmeckt nicht nur mir besser als vorher. So simpel die Idee auch ist, ich hatte sie so bisher einfach noch nicht. Angesprochen hat mich natürlich auch das Kapitel zu Weihnachten und ich glaube, dass die Katze tatsächlich einen Anteil an unserem diesjährigen Weihnachtsfest haben wird und sie es nur, dass ich spätestens dann den Apfelpunsch nachmachen werde.

Haptisch ist das Buch gelungen, beim Kochen bleibt es ordentlich liegen, sodass man nebenbei immer wieder schnell einen Blick ins Buch wagen kann. Die Foodbilder sind sehr ansprechend.

Ich muss sagen: Die Katze hat es wirklich geschafft mich zu überzeugen und noch viel verwunderlicher für mich – mit ihren Tipps und Einleitungen hat sie sogar deutlich an Sympathie bei mir gewonnen. Das mag auch daran liegen, dass sie sehr bodenständig daher kommt und ehrlich auch weniger angesehene Positionen einnimmt, wie beispielsweise Kichererbsen aus der Dose zu verwenden – ein Drama für manche, aber auch für mich der bessere Weg, denn ein wenig zickig zu werden, wenn man hungrig ist, kenne ich aus eigener Erfahrung und drei Tage getrocknete Kichererbsen einlegen – nee, das ist auch nichts für mich. Als Pälzer Mädche hat se mich hald ganz besonnerschd angesproch, weil mer die selb´ Sprach redde unn mieh, semindest kulinarisch, gemeinsam han, als ich das vorher gemäint han :) Ich han jetzt ach es erschde mol selwer Lewwerknedel gemach – äfach unn mega legger! (Übersetzung: Als Pfälzer Mädchen hat sie mich besonders angesprochen, weil wir die gleiche Sprache sprechen und mehr, zumindest kulinarisch, gemeinsam haben, als ich das vorher vermutet hätte. Ich habe jetzt auch zum ersten Mal selbst Leberknödel gemacht – einfach und mega lecker)

Für Fans der Katze, für die ersten Anfänge in die Küche oder für Menschen, die einfach ab und an keine zündende Idee haben, etwas Farbe in den grauen Alltag brauchen und mit gut erhältlichen Zutaten, recht schnell ein tolles Gericht zaubern wollen.