Bezaubernd und emotional

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Paris 1940. Noch ist die Stadt vom Krieg verschont und die junge Estella arbeitet wie gewohnt gemeinsam mit ihrer Mutter in einem Atelier. Am liebsten möchte sie Designerin werden, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Also näht sie Kleider für sich selbst, die Estella in das Pariser Nachtleben ausführt. Unter anderem eine aufsehenerregende, goldfarbene Robe, die ihr nicht nur viel Aufmerksamkeit, sondern auch einen turbulenten Abend beschert. Urplötzlich findet Estella sich in der Rolle einer Agentin wieder, die geheime Pläne an einen mindestens ebenso geheimnisvollen Mann übermitteln muss. Um sie zu schützen, schickt ihre Mutter sie daraufhin nach New York und Estella erfährt, dass sie keine Französin ist, sondern in New York geboren wurde. Sie tritt die Reise mit nur einer Nähmaschine im Gepäck und einigen ihrer Kreationen an, den Kopf voller Fragen. Wird sie die Reise überleben und wieder nach Paris zurückkehren können? Wird sie ihre Mutter jemals wiedersehen? Und was wurde ihr noch verschwiegen? Lester zeichnet eine aufregende Welt der Mode, die in den Zeiten des 2. Weltkrieges großen Veränderungen unterliegt. Was glamourös beginnt, verwandelt sich schnell in einen Roman rund um Geheimnisse, Spionage, Trauer und Liebe. Und all das wirkt nicht nur in der Vergangenheit, sondern wirft seine Schatten auch auf die Zukunft, verkörpert durch Estellas Enkelin Fabienne, die eine ebenso starke und gefühlvolle Geschäftsfrau wie ihre Großmutter ist. Große Gefühle stehen im Mittelpunkt, ohne dabei aber überladen zu wirken. Allerdings ist der Plot stellenweise etwas sehr gewollt und es gibt ein paar Zufälle zu viel. Insgesamt hat mich dieses Historiendrama aber gepackt. Fans von Hanni Münzer und Lucinda Riley kommen ganz auf ihre Kosten. Und mir hat „Die Kleider der Frauen“ den Gefallen an diesem Genre wiedergegeben.