Damenhaft!

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"Die Kleider der Frauen" von Natasha Lester besticht zuerst durch das tolle Cover: das wunderbare Paris und zwei echte Damen, in einer Zeit, in der man sich noch stilvoll kleidete. An dem Roman mag ich sehr, wie mit den unterschiedlichen Jahrzehnten (1940 und 2015) und mit der jeweiligen Mode gespielt wird. Für mich eher ungewöhnlich: ich war sofort in der Geschichte und habe Estella vor meinen Augen durchs Atelier tanzen sehen. Obwohl das Buch eine schlimme Zeit mit Flucht, Krieg und Unterdrückung der Frauen beschreibt ist es trotzdem lebensfroh. Man möchte mit den Mädels tanzen, ihre Kleider probe tragen und Spaß haben. Estellas einzige Chance ist die Flucht aus Paris mit dem Schiff in die USA, natürlich in Begleitung ihrer Nähmaschine.
Der Roman beschreibt sehr gut, welche Einfluss Mode auf uns hat, was sie alles erreichen kann und wie viel Zuversicht und Selbstbewusstsein einem ein Kleid gibt. Man muss Estella einfach mögen, eine taffe, kreative und modebewusste Frau mit großer Klappe und viel dahinter. Ich liebe an Estella, dass sie eine Vision hat, die sie mit aller Kraft durchsetzt, besonders beeindruckend, wenn man sich die damalige Zeit vor Augen hält. Das Buch nimmt noch einmal Fahrt auf, als sie Alex, einen mysteriösen Résistancekämpfer in Amerika wiedertrifft.
Liebe, Mode, große Geschichten und Verschwörungen über Generationen hinweg. Ein toller, soanener Roman ohne typisch vorhersehbare Liebesgeschichte.
Ein mitreißendes Buch über Kämpferinnen, Geschäftsfrauen und Modegöttinnen. Ungewöhnliche Frauen mit ungewöhnlichen Geschichten!