Wie das Leben so spielt

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lese-esel Avatar

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Als ich diesen Roman angefangen habe zu lesen, war das Ende das letzte, womit ich gerechnet habe und ich bin sehr begeistert von diesem unvorhergesehenen Handlungsverlauf. Ein Roman, über den ich nach Ende der letzten Zeile noch tagelang nachgedacht und mich gefreut habe, auf ihn gestoßen zu sein.
Die Figuren sind wunderbar gezeichnet und von einer so beeindruckenden Charakterstärke, dass man sich veranlasst sieht, über den eigenen Umgang mit den Unbilden des Lebens nachzudenken. Manch einer kann sich davon eine dicke Scheibe abschneiden.
Furchtlos und stets das Ziel vor Augen kämpfen die Figuren um den eigenen Erfolg und für ihr ganz privates Lebensglück. Es gilt Umwege zu nehmen, häufig auch mal einige Schritte zurückzugehen, aber immer stetig dem Ziel entgegen.
Freunde sind dabei unerlässlich. Und sie erweisen sich als echte Freunde, die in jeder Lebenssituation zusammenstehen, einander auffangen und unterstützen. Jeder zieht Nutzen aus dem Anderen und kann sich vollständig auf ihn verlassen.
Familie ist ein weiterer Baustein dieses Romans, der im Leben der Protagonisten wichtig ist. Sie wird als lebensnotwendige Basis angesehen, die aber gleichzeitig aus Menschen bestehen kann, die anderen Mitgliedern das Leben zur Hölle gemacht hat. Der Umgang damit ist eine weitere Aufgabe, der sich die Figuren stellen müssen. Und das in Vergangenheit und Gegenwart, denn es gibt zwei Handlungsstränge, die durch die Heldin Estella verbunden sind.
Das die Liebe in einem solchen Gesellschaftsroman nicht fehlen darf, versteht sich beinahe von selbst. Die Helden treffen in dieser wundervollen Geschichte auf den zweiten Teil ihrer selbst, den Teil, der sie ganz werden lässt. Das das Leben aber manchmal richtig dazwischen kommen kann mit all seiner Tragik, Hoffnung und Zweifeln, das bleibt den Figuren nicht erspart und macht den Roman zu einer spannenden Geschichte.
Das Buch abends vor dem Einschlafen auf den Nachttisch zu legen wird zu einer Vernunftfrage. Weiterlesen und den folgenden Tag nicht so wirklich auf die Reihe zu bekommen oder schlafen und sich vor Ungeduld unruhig im Bett zu wälzen. Auf jeden Fall lässt diese Geschichte einen nicht mehr los.