Appetitanregend

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evelyn heger Avatar

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Kriegsgeschehen und die Bewältigung der sozialen und psychischen Probleme, die damit einhergehen, regen seit Generationen Autoren immer wieder zum Schreiben an. Bei Jennifer Ryan geht es um den zweiten Weltkrieg und die Versorgungsengpässe in Großbritannien, die zum phantasievollen Vermarkten von vorhandenen und nicht vorhandenen Lebensmitteln führen.
An Hand einer wirklich stattgefundenen britischen Kochsendung namens „The Kitchen Front“, die dazu aufrief, den Hausfrauen mit rationierten Lebensmitteln beim Zubereiten den Mahlzeiten zur Seite zu stehen, lernen wir vier ganz verschiedenen Frauen aus unterschiedlichen Schichten kennen, die sich einem Kochwettbewerb stellen und aus Konkurentinnen Freundinnen werden.
Das wird amüsant und lebendig erzählt und bekommt Würze durch die gedruckte Rezeptsammlung, die den jeweiligen Kapiteln zugefügt wird. Der Kochwettbewerb ist dabei nur das Gerüst für die Handlung, vielmehr liegt das Hauptanliegen der Autorin darauf, die Solidarität der Frauen in diesen schwierigen Zeiten aufzuzeigen.
Das Buchcover ist zeitgemäß und macht neugierig. Die Handlung ist nachvollziehbar, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass unehelich schwangere Frauen in dieser Zeit noch so diskriminiert worden sind.
Eine empfehlenswerte Lektüre!