Die Macht der Freundschaft in harten Zeiten

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tilia Avatar

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Vier sehr unterschiedliche Frauen mit ganz ungleichen Voraussetzungen nehmen im Kriegsjahr 1942 in einem kleinen Dorf in der Nähe von London an einem Kochwettbewerb der BBC teil. Der erste Preis ist die Stelle einer Co-Moderatorin bei der Radiosendung "The Kitchen Front".

Durch die Rationierung der Lebensmittel müssen die Frauen sehr einfallsreich sein, um schmackhafte Gerichte für ihren Alltag und für den Wettbewerb herzustellen.

Auf dem Cover sieht man vier Frauen aus der damaligen Zeit mit Kochschürzen, Kochmützen und Lebensmittelkisten im Gleichschritt in eine Richtung laufen. Die Gesichter strahlen Zuversicht aus. Das Titelbild veranschaulicht die Essenz des Romans: Wenn man zusammenhält, kann man auch in harten Zeiten gemeinsam mit Freunden/Freundinnen viel erreichen.

Nach anfänglichem Konkurrenzdenken bezüglich der Wettbewerbsteilnahme lernen die vier Frauen sich und ihre Schicksale immer besser kennen, aus Konkurrentinnen werden Freundinnen.

Der Text liest sich angenehm. Dadurch dass die Kapitelüberschriften immer abwechselnd die Namen der vier Hauptpersonen tragen, fällt eine Orientierung innerhalb der Handlungsstränge leicht. Die Figuren werden authentisch beschrieben. Ein Bonbon am Rande sind die abgedruckten Rezepte der vier Frauen, so, wie sie zu der damaligen Zeit gekocht wurden, mit viel Einfallsreichtum und Ersatzstoffen für fehlende Lebensmittel.

Dieses Buch geht zu Herzen. Auf der Rückseite des Buches hat eine Rezensentin das Buch mit einer Umarmung verglichen. Diesen Eindruck kann ich unterstreichen.

In ihrer Anmerkung zum Roman schreibt Jennifer Ryan, dass Wettbewerbe in Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs sehr beliebt waren. Sie sollten die Bevölkerung auch vom Kriegsgeschehen ablenken, schreibt die Autorin.

Jennifer Ryan hat zum Thema Wettbewerbe in Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs ein weiteres Buch geschrieben. Es heißt "Der Frauenchor von Chilbury" und spielt 1940. Durch das Lesen von "Die Köchinnen von Fenley" bin ich auch auf dieses Buch neugierig geworden.