Ein amerikanischer Traum

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ilonar. Avatar

Von

Susan Jane Gilman

Die Königin der Orchard Street

Ganz klar – hier wird einmal mehr vom amerikanischen Traum erzählt. „Vom Tellerwäscher zum Millionär“, das gelingt immer wieder, man muss nur wollen und den Mut mitbringen, etwas zu bewegen. Wenn dann auch noch ein Quäntchen Glück dazu kommt, dann gelingt es auch. Wie es in diesem Fall gelungen ist, wie im ersten Kapitel erkennbar wird.
Ab dann wird anscheinend chronologisch erzählt, wie Malka als eines von vier Kindern einer europäischen Einwandererfamilie 1913 nach New York kommt. Überwältigt von den beeindruckenden Bauten, den Wolkenkratzern ist der Anfang, aber dieses Gefühl der Begeisterung wird sehr schnell überlagert von den Entbehrungen des Alltags und dem Leben der Familie in Mietskasernen auf der Lower East Side. Hier im Viertel der Einwanderer muss selbst die fünfjährige Malka bereits für das Familieneinkommen arbeiten. Zu klein für eine Anstellung in einer Fabrik nehmen sie und ihre Schwester fast jeden Gelegenheitsjob an und entdecken dabei ihr Talent, mit den Händlern zu feilschen. Sie entdecken aber auch den sensationellen Geschmack von Eiscreme, als sie zum ersten Mal Salvatore Dinello begegnen.

Wie seit dieser ersten Begegnung aus Malka die „Eiskönigin von Amerika wird, das wird in diesem Roman in einer sehr klaren, aber auch anrührenden Sprache erzählt. Es gelingt der Autorin ganz wunderbar, die Stimmung und das Lebensgefühl der Menschen zu Beginn des 20. Jahrhundert einzufangen. Ich habe unbedingt Lust, dieses Buch weiterzulesen.