Schönheit, Kolonialismus und Symbolismus

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Das Sachbuch „Die Königin“ von Sebastian Conrad erzählt die Geschichte der weltberühmten Nofretete-Büste von der Antike bis heute bzw. sogar bis in die Zukunft.
Die Büste der ägyptischen Königin Nofretete wurde in der Stadt Tell el-Amarna entdeckt und wird auf ihrer Reise durch verschiedene Länder und Zeiten zum Symbol unter anderem von Individualismus, Monotheismus sowie in der jüngsten Popkultur von "Black is beautiful". Sie wird zu einer globalen Ikone mit hohem Wiedererkennungswert und ist für ihre ästhetische Schönheit weltbekannt.
Das Buch bietet die perfekte Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und leicht verständlichem, flüssigem Schreibstil. Obwohl der Autor fundiertes Wissen vermittelt, ist das Buch gut zu lesen und unterhaltsam. Es spannt den Bogen von der Ausgrabung, über die vielen Ausstellungs- und Aufbewahrungsorte zu den vielfältigen Vereinnahmungen der Nofretete-Büste. Es ist sehr umfangreich von den inhaltlichen Aspekten her.
Das Cover sticht positiv hervor aus dem Genre des Sachbuches hervor und zeigt eine bunte Version der Nofretete-Büste. Die hochwertige Aufmachung des Buches ist mit farbigen Bildteilen und schwarz-weißen Illustrationen versehen.
Das Buch gibt nicht nur Einblicke in die Geschichte der Büste, sondern setzt sie auch in einen globalen Kontext, was besonders faszinierend ist. Dabei werden auch Fragen, wie wem die Büste gehört und wo sie stehen sollte, diskutiert. In diesem Zuge werden auch koloniale und imperiale Entwicklungen erläutert und, was mir sehr gut gefallen hat, da dies ein sehr aktueller Aspekt ist, der viele Sammlungen betrifft: die Rückgabe von Kulturobjekten diskutiert.