Gefühlvoller Nachkriegsroman mit Frauenpower

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silke68 Avatar

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Anna und Paula könnten gegensätzlicher nicht sein. Paula aus München wächst in einer wohlhabenden Familie auf und Anna lebt in Dießen in sehr bescheidenen Verhältnissen. Beide sind verbunden über ihre Leidenschaft zum Segeln und bereits vor dem Krieg im Verein am Ammersee gesegelt.
Nun nach dem Krieg ist der Segelverein von den amerikanischen Besatzern beschlagnahmt worden, soll aber auch als Jugendclub der deutschen Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden.
Anna und Paula bekommen die Chance als Ausbilderinnen tätig zu werden. Auch wenn sie zuerst für die Amerikaner arbeiten sollen, ist ihr Ziel den Segelverein zurück zu erhalten.
Renate Greil hat mit dem Buch "die Kranichfrauen" einen wunderschönen und gefühlvollen Roman vor einem geschichtlichen Hintergrund geschrieben. Die Themen Emanzipation und Stellung der Frau, der Umgang mit den Juden und den Verbrechern in Uniform der Nazi-Zeit werden im Roman mit aufgearbeitet und werden durch die Autorin zu einer glaubhaften lesenswerten Geschichte verwoben. Die Charaktere werden detailreich beschrieben, wobei man viel über das Leben vor und nach dem Krieg erfährt. Gerade das Thema Frau in der Nachkriegszeit ist für mich sehr interessant, da die Emanzipation zurück gedrängt wurde. Die Männer kamen aus dem Krieg zurück und die klassische Rollenverteilung sollte wieder etabliert werden. Bloß nichts verändern....und die Frau gehört an den Herd.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an fasziniert, der Schreibstil ist abwechslungsreich und die Geschichte so anziehend, dass man das Buch nicht weglegen mag.
Ich kann es sehr weiterempfehlen.