Wie wichtig ist Segeln?

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sissidack Avatar

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Die ersten Jahre nach dem 2. Weltkrieg. Das Leben in Deutschland beginnt sich nach und nach zu erholen. Kriegsgefangene kehren zu ihren Familien zurück. Die Frauen, die in der Kriegszeit, viele der Arbeiten der Männer übernommen hatten, geben diese und auch Freiheiten, die sie in schweren Zeiten hatten, wieder auf. Unsere beiden Protagonistinnen Anna und Paula finden diese Entwicklung nicht in Ordnung. Sie wollen selbst ihr zukünftiges Leben bestimmen. Ohne die Bevormundung von Familie und Gesellschaft gehen sie ihren Weg. Dieser Weg ist absolut interessant und nachvollziehbar. Allerdings ist mir die Wichtigkeit, mit der die Wiedereröffnung der Yachtclubs betrieben und beschrieben wird, ein wenig abseits des wirklich Notwendigen in dieser Zeit. Auch die Zusammenarbeit der beiden Mädchen mit den amerikanischen Soldaten scheint mir ein wenig blauäugig. So einfach sind zwischenmenschliche Beziehungen, die bisher nur die beiden Seiten Freund und Feind kennen, nicht umzupolen. Da fehlt mehr als ein Gedanke, der die Eröffnung eines – sagen wir mal -Sommerlagers für Kinder beinhaltet. Hier geht alles ein wenig zu problemlos. Ich habe mich auch schwergetan mit den speziellen Begriffen des Segelns. Aber darüber kann man hinwegsehen. Respektlos kommen mir die Beschreibungen der Gartenfeste und Teenachmittage bei den Eltern von Paula vor. In den großen Städten waren die Aufräumungsarbeiten nicht einmal richtig angelaufen, geschweige denn ein normales Leben bei dem größten Teil der Bevölkerung des Landes schon möglich, da geben die Reichen schon wieder Partys!? Abschließend ganz kurz: Ich hatte mir mehr versprochen. Der Schreibstil von Frau Greil ist sehr einfach.