Ein starkes Team

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dartmaus Avatar

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Das Cover deutet so gar nicht auf einen Krimi hin. Es hat eine gewisse Idylle der Münchner Straßen.

Inhalt:
Das Jahr 1984 hat gerade begonnen, die Proteste gegen die Stationierung der Pershing-II-Raketen hören nicht auf, im Radio läuft Joy Division. Nick Marzek, 43, ist gebürtiger Berliner und seit kurzem Kriminalkommissar bei der Münchner Polizei. Nach dem Tod seiner Frau versucht er sich im Reich von Franz Josef Strauß und dessen CSU ein neues Leben aufzubauen. Mit bescheidenem Erfolg. Geblieben sind ihm seine Arbeit und das Gefühl der Fremdheit. Da ereignet sich ein verheerender Brandanschlag auf die Diskothek Liverpool im Bahnhofsviertel. Es gibt zahlreiche Verletzte, und der Druck auf die ermittelnden Beamten ist groß. Alles deutet zunächst auf Revierkämpfe im Münchner Rotlichtmilieu hin. Doch dann nimmt der Fall eine unerwartete Wendung: Von der italienischen Polizei wird den Ermittlern ein Bekennerschreiben zugeschickt, und Nick bleibt nichts anderes übrig, als dem Hinweis nachzugehen – er muss nach Italien, um den Fall aufzuklären. Hilfe bekommt er dabei von Graziella Altieri, die bei der Mordkommission eigentlich als Reinigungskraft arbeitet, nun aber als Übersetzerin einspringen muss. Und plötzlich nimmt der Fall politische Dimensionen an, die auf beängstigende Weise aktuell sind.

Meine Meinung:
Mal ein etwas anderer Kriminalfall, aber mit aktuellen Themen gekoppelt.
Spannend von der ersten Seite an, werden wirkliche Geschehnisse mit Fantasie verbunden. Und damit auch einen Bezug zu heutigen Geschehnissen hergestellt.
Gerade die Gruppen der rechten Organisationen waren damals wie heute aktuell. Auch viele Geschehnisse rund um den bayrischen Ministerpräsidenten werden sehr gut erzählt.
Nick und Graziella sind mir beide wirklich sympathisch. Auch ihre Ermittlungsstrategie gefällt mir richtig gut. Und richtig toll finde ich, die Idee mit der dolmetschenden Putzfrau. Wirklich toll. Auch wenn sie eine Schreib/Leseschwäche hat, so ist sie doch als Übersetzerin unabkömmlich, denn gerade als Italienerin hat sie auch einen Blick für das Verhalten der Menschen dort.
Und auch Nicks Freund Aki ist mir mega sympathisch. Ein echt toller Freund, der Nick nie im Stich lassen würde.
Insgesamt hat mich das Buch wirklich überzeugen können und ich würde mich über weitere Fälle für Nick und Graziella freuen.

Mein Fazit:
Klare Leseempfehlung, volle 5 Sterne.