Reisebericht mit vielen Toten

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lilanini Avatar

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„Die Krieger“ beginnt spannend mit der Vorstellung des Kommissars Nick Marzeks, seines neuen Arbeitsplatzes in München und seinen Kollegen, inklusive der Reinigungskraft Graziella. Ein Brandanschlag auf eine Münchner Diskothek soll aufgeklärt werden. Obwohl ich kein typischer Krimileser bin, wurde das Interesse an den Figuren geweckt und ich wollte wissen, wie es weitergeht. Relativ schnell führen die Ermittlungen aber nach Italien, wo Nick Marzek und Graziella als provisorisch gefundene Übersetzerin verschiedene Orte, an denen ähnliche Verbrechen verübt wurden, besucht. Diese Verbrechen werden eher sachlich beschrieben und mit einigen touristischen Beschreibungen geschmückt. Als auf Seite 221 der Kommissar fragt: „Das heißt, es geht jetzt erst richtig los, ja?“, bestätigt das mein Gefühl, noch nichts zum anfänglichen Verbrechen in München erfahren zu haben. Gegen Ende wird die Handlung im Roman nochmal spannend, doch zu den Ermittlungsergebnissen möchte ich natürlich nichts verraten. Letztlich bleiben viele Fragen zum Fall, aber auch zu den Ermittlerfiguren, offen.

Das interessante Nachwort des Autors Martin Maurer ordnet den Roman historisch ein und gibt Einblicke zur Quellenlage zu der realen Anschlagsserie rund um die Gruppe LUDWIG. Obwohl diese im Roman natürlich fiktional ausgeschmückt und Figuren verändert wurden, mutet der Krimi für mich eher wie ein Sachbuch zu dieser realen Verbrechungsserie an.

Die Umschlaggestaltung wirkt zum martialischen Titel „Die Krieger“ recht harmlos. Die leicht erhabenen Buchstaben sorgen für eine angenehme Haptik.