Spannender 80er-Jahre-Krimi mit realem Hintergrund

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knorki Avatar

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Inhalt:

München, 1983.
Kurz vor Ende des Jahres ereignet sich ein Brandanschlag auf zwei Wohnmobile von Prostituierten. Bei den Löscharbeiten findet man daneben eine abgetrennte Hand. Das Team von der Mordkommission 3, deren Büros sich mitten im Münchener Bahnhofsviertel befinden, übernehmen die Ermittlungen. Einer von ihnen ist Nick Marzek, der erst vor Kurzem aus privaten Gründen von Berlin nach München gewechselt ist. Schnell führen ihn seine Nachforschungen zu einer der Größen des Münchener Rotlichtmileaus.

Doch dann ereignet sich Anfang Januar der nächste Brandanschlag auf dessen Diskothek Liverpool. Als dann auch noch ein Bekennerschreiben der terroristischen Gruppe LUDWIG aus Italien auftaucht, bekommt der Fall eine ganz neue Dimension  und führt Marzek nach Mailand.

Meine Meinung:

"Die Krieger" ist mein erstes Buch von Autor Martin Maurer. Die ersten paar Seiten habe ich mich mit dem Einstieg etwas schwer getan, doch danach war ich umso gefesselter und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Der Plot basiert auf wahren Begebenheiten und ist dadurch umso spannender. Die terroristische Gruppe LUDWIG gab es in den 80er Jahren tatsächlich. Sie verübten mehrere Anschläge - unter anderem am 07. Januar 1984 auf die Diskothek Liverpool in München. Da ich damals noch nicht geboren war, hatte ich leider auch noch nie von diesen Anschlägen gehört und empfand es als sehr  interessanter und informativ, mehr über die realen Verbrechen der Gruppe zu erfahren. Natürlich ist auch einiges im Buch reine Fiktion, dem Autor gelingt es aber sehr gut, beides miteinander in Einklang zu bringen, sodass die Grenzen zwischen Realität und Fantasie fließend sind.

Nick Marzek als Protagonist hat mir gut gefallen. Der Tod seiner Frau hat ihn aus der Bahn geworfen, doch inzwischen hat er es nicht zuletzt wegen seines Wechsels nach München geschafft, wieder zurück ins Leben zu finden.
Es macht Spaß mit ihm auf Verbrecherjagd zu gehen, denn er ist ein intelligenter und gescheiter Typ. Da die Handlung in den 80er Jahren spielt, stehen ihm und seinen Kollegen nicht die heutigen, modernen Möglichkeiten wie das Internet etc. zur Verfügung, sondern sie müssen noch "gute alte Polizeiarbeit" leisten, wie beispielsweise Akten aus Papier sichten oder Zeugen befragen. Dies tut der Spannung aber keinen Abbruch sondern sorgt stattdessen für einen gewissen Charme.

Sehr lustig empfand ich die Zusammenarbeit mit Graziella, die eigentlich "nur" als Putzfrau bei der Mordkommission arbeitet, aber - da sie als einzige Italienisch spricht und die Zeit drängt - gemeinsam mit Matzek nach Italien reist und ihm dort zur Hand geht.

Fazit:

Spannender und fesselnder Krimi mit sehr interessantem realen Hintergrund. Ich hoffe sehr, dass es sich hier um den Auftakt einer neuen Reihe handelt, denn ich würde mich über eine baldige Fortsetzung sehr freuen!