Vogelgezwitscher und Wasserrauschen

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ismaela Avatar

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Zugegeben, dieser etwas andere Wanderführer ist ein bisschen aus der Zeit gefallen, immerhin ist dieses Buch bereits 1926 das erste Mal erschienen. Manchmal wirken denn auch ein paar Dinge etwas befremdlich, zum Beispiel wenn es darum geht, sich auf einem Bauernhof gegen Kost und Logis für eine kleine Weile der Bauernfamilie anzuschließen, oder die Tatsache, dass man sich auch auf einer Wanderung durch das wilde Gestrüpp immer korrekt kleidet und rasiert. Das Rasieren ist Teil eines weiteren Punktes, der in dem ganzen Büchlein recht deutlich heraussticht: das Buch wendet sich natürlich nur an Männer. Frauen kommen, wenn überhaupt, nur als schreckhafte Anhängsel bzw. nette nächtliche Abwechslungs-Begleitung daher, die loskreischen, wenn ihnen eine "Fledermaus am großen Zeh knabbert".
Trotzdem hat mich dieses Büchlein sehr berührt; immerhin bin ich eine begeisterte Leserin von Reiseliteratur. Die verschiedenen Abschnitte des Buches sind auf den ersten Blick ein bisschen willkürlich in den Raum geworfen, aber insgesamt ergibt sich ein sehr schönes, philosophisches Buch von der Wanderei. Auch wenn ich das Buch nicht unbedingt als Lese-Muss bezeichnen würde, ist es doch ein kurzweiliger Begleiter auf Zugfahrten. Und es hat mich auf andere Werke des Autors neugierig gemacht.