Aufarbeitung der Nachkriegszeit
In ihrem Buch über Frauen im Nachkriegsdeutschland geht die Journalistin und Historikerin Miriam Gebhardt der Frage nach, inwieweit das Bild der tapferen Trümmerfrauen, die quasi mit bloßen Händen Deutschland und die demokratische Gesellschaft wieder aufgebaut haben, während sie gleichzeitig die Familien zusammengehalten und ein neues Zeitalter der Gleichberechtigung eingeläutet haben, der Wahrheit entspricht.
Sie kommt zu dem Schluss, dass dies ein Trugbild ist. Dabei erläutert sie anhand historischer Quellen - beispielsweise einer Vielzahl an Tagebucheinträgen und Zeitzeugeninterviews - aber auch statistischer Daten, dass das kollektive Bild dieser Zeit überarbeitet werden muss:
Die Trümmerfrauen waren tatsächlich meist Nazikader, die zur Strafe die Trümmer beseitigen mussten. Die Integration der Frauen in den Arbeitsmarkt war der Not geschuldet und nur kurzlebig - sie wurden wieder von Männern verdrängt, als diese aus Kriegsgefangenschaft zurückkehrten. Die Feministinnen, die die Gleichberechtigung im Grundgesetz verankerten, waren bereits in der Weimarer Republik oder dem Kaiserreich politisiert, während die in der Nazizeit sozialisierten Frauen bereitwillig dem wieder aufkommenden konservativen Ideal der Kernfamilie, in der die Mutter sich zu verwirklichen hat, folgten.
Eine interessante Lektüre, die mit einigen neuen und einigen erwartbaren Erkenntnissen aufwartet.
Sie kommt zu dem Schluss, dass dies ein Trugbild ist. Dabei erläutert sie anhand historischer Quellen - beispielsweise einer Vielzahl an Tagebucheinträgen und Zeitzeugeninterviews - aber auch statistischer Daten, dass das kollektive Bild dieser Zeit überarbeitet werden muss:
Die Trümmerfrauen waren tatsächlich meist Nazikader, die zur Strafe die Trümmer beseitigen mussten. Die Integration der Frauen in den Arbeitsmarkt war der Not geschuldet und nur kurzlebig - sie wurden wieder von Männern verdrängt, als diese aus Kriegsgefangenschaft zurückkehrten. Die Feministinnen, die die Gleichberechtigung im Grundgesetz verankerten, waren bereits in der Weimarer Republik oder dem Kaiserreich politisiert, während die in der Nazizeit sozialisierten Frauen bereitwillig dem wieder aufkommenden konservativen Ideal der Kernfamilie, in der die Mutter sich zu verwirklichen hat, folgten.
Eine interessante Lektüre, die mit einigen neuen und einigen erwartbaren Erkenntnissen aufwartet.