Interessantes und gut geschriebenes Sachbuch
Miriam Gebhardt nimmt sich in ihrem neuen Sachbuch “Die kurze Stunde der Frauen. Zwischen Aufbruch und Ernüchterung in der Nachkriegszeit” einem Thema an, um das sich viele Erzählungen ranken und das mich sehr interessiert hat. Sie betrachtet die Situation der Frauen in Deutschland unmittelbar am Ende des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit in beiden deutschen Staaten. Dabei versucht sie, mit einigen Mythen aufzuräumen und stellt an sich selbst den Anspruch, über Frauen aus Fleisch und Blut zu schreiben und kein feministisches Märchen, wie dies manchmal schon geschehen ist.
Ich finde, diesem Anspruch wird sie durchwegs gerecht. In vielen Themen zeigt sie zum einen die Ungerechtigkeiten gegenüber den Frauen in der Nachkriegszeit (z.B. auf dem Arbeitsmarkt), gleichzeitig aber auch Frauen, die selbst eher ein konservatives Rollenmodell verfolgten (und warum). Es ist auf jeden Fall kein feministisches Märchen, definitiv aber auch nicht antifeministisch.
Besonders gut gefiel mir, dass sie auf konkrete Lebensläufe und Aussagen sowohl von berühmten (oder zumindest solchen, die es sein sollten) als auch von alltäglichen Frauen, dann meist über Tagebücher, zurückgreift. Bei den engagierten Frauen sind mir einige Namen nun geläufiger, die leider trotz ihrer Leistungen nur wenig bekannt sind, so z.B. Elisabeth Schwarzkopf.
Themen, die mich besonders beeindruckt haben, waren z.B. die Geschichte des Grundgesetzes und wie der Gleichheitssatz hineingelangt ist. Das liest sich teilweise spannend wie ein Krimi. Auch den Blick auf Erziehungsratgeber aus der NS-Zeit (und teilweise noch davor) und deren Langlebigkeit mit Auswirkungen bis in die Gegenwart fand ich sehr spannend. Insgesamt gefiel mir auch der Fokus darauf, wie sich hierzulande aus der deutschen Geschichte eine spezifische Sicht auf Weiblichkeit und besonders Mütterlichkeit entwickelt hat, die uns wiederum bis heute beeinflusst.
Ich kann “Die kurze Stunde der Frauen” damit auf jeden Fall jedem (und jeder!) empfehlen, die sich für die Nachkriegszeit interessiert. Das Buch ist auch sehr gut lesbar.
Ich finde, diesem Anspruch wird sie durchwegs gerecht. In vielen Themen zeigt sie zum einen die Ungerechtigkeiten gegenüber den Frauen in der Nachkriegszeit (z.B. auf dem Arbeitsmarkt), gleichzeitig aber auch Frauen, die selbst eher ein konservatives Rollenmodell verfolgten (und warum). Es ist auf jeden Fall kein feministisches Märchen, definitiv aber auch nicht antifeministisch.
Besonders gut gefiel mir, dass sie auf konkrete Lebensläufe und Aussagen sowohl von berühmten (oder zumindest solchen, die es sein sollten) als auch von alltäglichen Frauen, dann meist über Tagebücher, zurückgreift. Bei den engagierten Frauen sind mir einige Namen nun geläufiger, die leider trotz ihrer Leistungen nur wenig bekannt sind, so z.B. Elisabeth Schwarzkopf.
Themen, die mich besonders beeindruckt haben, waren z.B. die Geschichte des Grundgesetzes und wie der Gleichheitssatz hineingelangt ist. Das liest sich teilweise spannend wie ein Krimi. Auch den Blick auf Erziehungsratgeber aus der NS-Zeit (und teilweise noch davor) und deren Langlebigkeit mit Auswirkungen bis in die Gegenwart fand ich sehr spannend. Insgesamt gefiel mir auch der Fokus darauf, wie sich hierzulande aus der deutschen Geschichte eine spezifische Sicht auf Weiblichkeit und besonders Mütterlichkeit entwickelt hat, die uns wiederum bis heute beeinflusst.
Ich kann “Die kurze Stunde der Frauen” damit auf jeden Fall jedem (und jeder!) empfehlen, die sich für die Nachkriegszeit interessiert. Das Buch ist auch sehr gut lesbar.