Frauenschicksale nach dem 2. Weltkrieg

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„Die kurze Stunde der Frauen“ beleuchtet die Lebensrealität ausgewählter Frauen nach dem 2. Weltkrieg und stellt die Frage, wie viel Emanzipation diese Zeit wirklich bedeutet hat.

Neben dem Mythos der Trümmerfrauen thematisiert das Buch in acht weiteren Kapiteln, Themen wie die Rolle der Frauen während des Kriegs oder die Erwartungen der Gesellschaft und des Mannes nach dem Krieg an eine Frau insbesondere im Bezug auf ihre Mutterrolle und ggf. den Widerspruch zur Erwerbstätigkeit. Hierbei wird dann auch darauf eingegangen, welche Unterschiede es im Hinblick auf die Emanzipation in Ost und West gab und wie sich diese Unterschiede begründen lassen.

Dadurch dass Miriam Gebhard die verschiedenen Themen immer von dem Schicksal einzelner Frauen aus angeht, lässt sich das Buch wirklich gut lesen. Den ausgewählten Frauen ist allen ein anderes Schicksal widerfahren. Doch in ihrer Gesamtschau zeigen die Beispiele exemplarhaft, warum die Nachkriegszeit gar nicht so viel Fortschritt für die Frauen bedeutet hat, wie man auf den ersten Blick annehmen könnte. Hierbei ist das Buch aber lediglich eine erste Annäherung an das Thema, da insbesondere bei den Rückschlüssen auf die heutige Zeit eine vertieftere Analyse nötig gewesen wäre.

Für mein Empfinden bietet das Buch somit einen guten ersten Einblick auf verschiedene Lebenssituationen der Frauen nach dem 2. Weltkrieg, der an der ein oder anderen Stelle etwas vertiefter hätte ausfallen können.