Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
buecherfan.wit Avatar

Von

Die Leseprobe beginnt auf Seite 381 und enthält Kapitel 25 und 26. Das macht den Einstieg in den Roman nicht leicht und bewirkt, dass viele Anspielungen unverständlich bleiben. Von den Ausführungen des Klappentexts erkennt man kaum mehr wieder als das Thema der Zeitreise.

Tom Blunt alias Hauptmann Derek Shackleton trifft im London des 19. Jahrhunderts die junge Claire Haggerty wieder. Er verabredet sich mit ihr, obwohl er damit sein Leben aufs Spiel setzt, weil Gilliam Murrays Spitzel - wer immer das auch sein mag - hinter ihm her sind. Er erzählt Lügengeschichten, die Claire zum Teil bereitwillig glaubt, und versucht sie mit dem Argument zu verführen, dass sie sich lieben müssen, weil sie sich in Wirklichkeit bereits geliebt haben.  Das ist alles etwas seltsam, genauso wie die Idee eines Siegs über die Maschinenmenschen und andere Produkte der überbordenden Fantasie des Autors. Man muss sich auf diese Fantasiewelt einlassen und natürlich vor allem die Existenz der Zeitreisen als gegeben akzeptieren, dann ist der 720 Seiten dicke Schmöker vielleicht eine lohnende, vergnügliche Lektüre.

Allerdings finde ich die Übersetzung zum Teil nicht besonders gelungen - wie "versorgt" man seine Speisekammern? Was ist von der gestelzten Beschreibung der Pension zu halten, die ihm "als der perfekte Schauplatz für die fleischliche Begegnung ihrer Körper erschienen war"? oder von der reichlich saloppen Wendung "weil er einer Dame aus vornehmem Hause an die Wäsche gegangen war"? - von Problemen der Grammatik ("..., dass ihm dieses zufällige Zusammentreffen das Leben kosten konnte.") und der Zeichensetzung mal ganz abgesehen. Hier hätte sich der Leser gründlicheres Korrekturlesen gewünscht.