Verwirrender Einstieg

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annajo Avatar

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Tom hat es in das London des 19. Jahrhunderts verschlagen. Dort begegnet er Claire, einer jungen Dame aus diesem Jahrhundert, die ihm schon im Jahr 2000 begegnet ist. Tom selbst ist aus dem 21. Jahrhundert und da er glaubt, bald sterben zu müssen, will er Claire unbedingt "rumkriegen". Er erzählt ihr eine Lüge nach der anderen und beginnt dabei, sich selbst darin zu verstricken ...

Doch wer ist hinter ihm her? Warum hat Murray, der Veranstalter von Zeitreisen, Spitzel in diesem Jahrhundert? Und warum soll Tom sterben? Warum gibt sich Tom als Hauptmann Shackleton aus und was ist zwischen ihm und Claire passiert, als sie im Jahr 2000 war? Die Leseprobe wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet und bietet damit einen sehr verwirrenden Einstieg in die Geschichte, da sie mitten aus dem Buch stammt und Referenzen zu Handlungen beinhaltet, die dem Leser hier noch unbekannt sind. Zudem ist es verwirrend, am Ende der Leseprobe noch auseinander zu halten, was Wahrheit und was Lüge ist.

Insgesamt ist der Klappentext aber verlockend und vielversprechend. Nach einigen Minuten wird auch der Schreibstil des Autors angenehm: poetisch und flüssig erweckt er besonders Claire zum Leben, die ich mir in ihrer Naivität bildlich vorstellen konnte. Der Autor scheint über eine ausgereifte Fantasie zu verfügen. Die Idee, dass es im 19. Jahrhundert eine Zeitreisenagentur gibt, finde ich äußerst originell und ich bin gespannt auf die Verwicklungen, Geschichten und Erlebnisse der Charaktere. Ein bißchen erinnert mich das Buch vom Stil her an "Die Magier von Montparnasse", dessen Leseprobe ich toll fand, das Buch mich aber letztlich nicht überzeugen konnte. Ich hoffe, das ist bei diesem Buch nicht so und ich hoffe auf eine Chance, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Ich wünsche mir, dass dem Autor die Fantasie nicht durchgeht und es ihm gelingt, sich selbst nicht davontragen zu lassen, sondern einer gewissen Struktur zu folgen.