Bitte, bitte nicht so viel Privates!

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laberlili Avatar

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Ich mag Krimiserien mit einem konstanten Ermittler(team), aber ich mag es nicht, wenn in Bänden der betreffenden Reihe das Private irgendwann Überhand gewinnt: Die Befürchtung habe ich ein wenig, wenn ich an das Ende der Leseprobe denke, wo ihr Chef zu überlegen beginnt, ob Pia weiterhin unter ihm arbeiten wollen wird und auch, wenn ich daran denke, dass Pia anfangs ihren Flitterwochen, dem ersten längeren Urlaub seit Jahren entgegensieht.
Die Einstreuung der ominösen Karoline, die ich noch nicht mit der sonstigen Handlung in Verbindung zu setzen weiß, verstärkt ein wenig meine Befürchtung, dass sich " Die Lebenden und die Toten" stark auf die Frage "Wie viel Privatleben bei wie viel Karriere?" fokussieren wird, da Karoline zu Gunsten ihres vernachlässigten Privatlebens doch nun auch weiterhin kürzertreten will.
Da bin ich doch noch ein wenig skeptisch - aber der Kriminalfall interessiert mich doch sehr; das Verbrechen wurde anfangs sehr plastisch geschildert: hier erinnerte mich der Erzählstil auch ein wenig an die Werke von Sabine Thiesler und Charlotte Link, die ich als Autorinnen ebenfalls sehr schätze.

Der kriminologische Anteil der Leseprobe hat mir aussprechend gut gefallen und ich möchte auch gerne die Hintergrunde des Mordes erfahren; die privaten Episoden der Ermittler interessieren mich nun gar nicht so sehr, aber insgesamt bin ich doch sehr neugierig auf diesen Neuhaus-Roman geworden und will ihn auch unbedingt noch in seiner Gänze lesen!