Die Lebenden und die Toten

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jiskett Avatar

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Die Leseprobe beginnt mit der Schilderung eines Mordes aus der Sicht des Mörders. Der Stil ist eher knapp gehalten, auch wenn an Details nicht gespart wird. Man weiß nicht wer, man weiß nicht warum, aber dadurch, dass der erste Eindruck des Buches bereits der Mord ist, wird der Leser sofort in die Geschichte gezogen, weil man diese Fragen - und viele mehr - natürlich beantwortet bekommen möchte.
Zunächst aber wechselt die Perspektive zu Pia Kirchhoff, deren Urlaub unterbrochen wird, bevor er richtig begonnen hat. Obwohl sie gebeten wird, nur kurz auszuhelfen, kann man doch bereits erahnen, dass mehr daraus werden und der Urlaub wohl nicht verlaufen wird wie geplant. Irgendwie wird sie bestimmt in den Fall einbezogen werden - vor allem, da aus der Leseprobe nicht hervorgeht, ob sie überhaupt abreist. Sie endet, als Pia nachts aufsteht und über den Fall nachdenkt, was schade ist, da der Leser so neugierig bleibt, was sie nun tun wird.

In der Leseprobe passiert noch nicht sehr viel; die Ermittlungen haben gerade erst begonnen, das Opfer wurde gefunden und identifiziert. Besonders hervorstechend waren für mich zwei Szenen: der Moment, als Mütter sich geweigert haben, vom Tatort fernzubleiben, weil es "ihr Recht sei", den Spielplatz zu betreten, und die Szene, in der die Tochter des Opfers zusammenbrach, weil sie vom Tod ihrer Mutter erfahren hatte. Ersteres sagt meiner Meinung nach viel darüber aus, wie einige Menschen heute denken, und macht irgendwie traurig, zweiteres ist einfach herzzereißend, vor allem, wenn man versucht, sich in die Lage hineinzuversetzen.
Der Fall selbst gibt ebenfalls noch nicht viel her, klingt aber vielversprechend. Man möchte als Leser natürlich wissen, wie es weiter geht, ob es weitere Opfer geben wird, wieso sie ermordet wurde, ... und die Leseprobe schafft es sehr gut, den Leser neugierig zu machen. Wenn das Buch hält, was dieser Ausschnitt verspricht, könnte dieser Fall für Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein wie die vorherigen Bände sehr interessant und gut werden.