Die Lebenden, die Toten und zwei Kommissar ohne Privatleben

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sofie Avatar

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Man soll ja bekanntlich aufhören wenn es am schönsten ist. Und ich befürchte, die Krimireihe um Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein hat so langsam ihren Zenit überschritten. Wieder haben die beiden mehrere Morde aufzuklären, ein Sniper macht den Taunus unsicher und die Bevölkerung verfällt schnell in Panik. Die Kommissare kommen allerdings bald dahinter, dass der Täter seine Opfer keineswegs wahllos aussucht.
Die Geschichte war durchaus spannend und nach alt bewährtem Rezept geschrieben. Allerdings erschien mir diesmal doch so einiges unglaubwürdig. Zum einen ist mir diesmal extrem aufgefallen, dass die Personen oft doch sehr gekünstelt sprechen. Niemand würde im wahren Leben solche Dialoge führen. Das war sicher auch schon bei den Vorgängerbüchern der Fall, aber hier ist es mir ganz besonders aufgefallen. Außerdem scheinen die Kommissare überhaupt kein Privatleben mehr zu haben. Pia lässt für den Fall sogar ihre Hochzeitsreise platzen. Bei Bodenstein wird am Anfang ein Konflikt im Privatleben angedeutet und zum Schluss dann auch aufgelöst. Doch zwischendrin passiert einfach gar nichts in dieser Sache und man fragt sich, wie denn dann die Lösung zum Schluss gekommen ist.
Dem Team wird außerdem ein Profiler zur Seite gestellt, der natürlich für Unruhe im Team sorgt (ansonsten wäre es mittlerweile auch zu harmonisch). Wirklich neu ist diese Idee natürlich nicht und auch hier wird der Wichtigtuer schnell entlarvt.
Das heißt jetzt nicht, dass mir das Buch überhaupt nicht gefallen hat. Es ist schon immer noch eine nette Unterhaltung für zwischendurch, spannend und zum Mitraten. Aber vielleicht sollte diese Reihe so langsam an ihr Ende kommen und Platz machen für neue Charaktere mit neuen, frischen Fällen.