Wieder spannender....

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moriade Avatar

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Ist die Zeit von Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff, Oliver von Bodenstein und dem ganzen Team abgelaufen?

Manchmal, wenn man so das dann neueste Buch liest, möchte man es fast annehmen. Auch dieser Fall - der sich wie immer mit aktuellen Themen beschäftigt – ist zwar brisant (das Thema ohnehin), aber so richtig packt es einen nicht. Das liegt meiner Meinung nach zum Teil auch daran, dass einiges doch unrealistisch ist – welche Frau verzichtet auf ihre Flitterwochen, um lieber zu arbeiten? Hier konnte ich nur den Kopf schütteln und verstehe nach wie vor nicht ganz, was Nele Neuhaus sich dabei dachte.

Hat sie doch gerade Ihre Protagonistin Pia so aufgebaut, dass diese früher selbst viel zu leiden hatte unter der Arbeitswut Ihres Ex-Mannes – und nun macht sie dasselbe? Sicher, sie hätte „keine Ruhe“ gehabt – aber niemand ist unersetzlich……und wer sich dafür hält….na ja. So hatte ich die Figur Pia bisher nicht eingeschätzt….

Der Fall an sich: eine ältere Frau wird – einfach so – erschossen. Und kurz darauf die nächste. Keine Verbindung, kein Grund, kein gar nichts. Und das Team tappt im Dunklen – und die Bevölkerung spielt verrückt. Jemand, der einfach wahllos mordet? Denn es geht weiter damit… unrealistisch finde ich auch hier, dass Frankfurt und der Taunus „wie leergefegt“ sind, selbst nachdem klar ist und klargestellt wird, dass der Täter eben NICHT wahllos mordet….

Irgendwann dann die ersten Ansätze und die Ermittlungen laufen - allerdings mit einem unfähigen Profiler, der direkt zur „mag ich gar nicht“ Figur aufgebaut wird; pikanterweise dann auch noch dazu mit Pias Schwester, die ebenfalls als Sachverständige mitmischt….ein bisschen des Gutes zuviel.

Dass es um Organ-Spenden geht, ist es dem Leser bald klar. Und da das in unzähligen Rezensionen schon thematisiert wurde, kann ich es ruhig auch sagen. Das Thema ist aktuell, brisant, aber auch hochempfindlich. Das merkt man auch den Rezensionen an..... Ich möchte mich dazu jetzt nicht weiter auslassen; das würde auch den Rahmen sprengen. Was ich dazu sage: es gibt immer zwei Seiten. Und DASS hier vieles im Argen liegt, das weiss man auch.

Ich fand es sehr spannend und bin lange- wie Pia Kirchhoff auch – im Dunklen getappt; das gefällt mir an den Krimis von Nele Neuhaus, dass der Täter nicht allzu früh vom Leser auszumachen ist.