Abwechslungsreiche Charaktere in einer gelungenen Mischung aus Fantasy und Romantik

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weltenreiserin Avatar

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Das Buch überzeugt mich bereits mit dem wunderschönen, farbigen und detailreichen Cover, das ganz nach meinem Geschmack ist und zudem gut das Genre widerspiegelt. Wenn man die Geschichte gelesen hat, lassen sich hier so ein paar Sachen wiedererkennen, die nicht einfach nur zu Ästhetik eingesetzt wurden, sondern durchaus eine Bedeutung haben, so etwa die einzelne, leuchtende Feder. Auch der farbige Buchschnitt hat mich sehr beeindruckt und passt hervorragend zu dem Cover. Die Karte, welche noch vor dem Prolog zu finden ist, dient der Veranschaulichung und hilft, die verschiedenen Schauplätze verorten zu können.

Nun zur Geschichte an sich: der Anfang ist wunderbar gelungen. Bereits auf den ersten Seiten erfährt man viel über Eden und ihren Charakter, und ich für meinen Teil habe sie sofort liebgewonnen. Ihre soziale und aufrichtige Weise gefällt mir sehr, auch wenn ihr das Vertrauen in Andere noch sehr zum Verhängnis wird. Schnell treten auch die ersten Phönixkrieger auf, die mir ebenfalls alle ans Herz gewachsen sind. Denn eines muss man Greta Milan lassen, sie weiß hervorragend, wie man Freundschaften tief und gut ausarbeitet! Die Freunde könnten in ihren Meinungen und Charakteren wohl kaum unterschiedlicher sein, aber wenn es darauf ankommt, würden sie für den Anderen sterben (einer von ihnen hat das leider zu wörtlich genommen und mir mit seinem Verlust das Herz gebrochen, da ich mir sicher war, dass keinem aus dieser Truppe etwas zustoßen würde). Warum ich das dachte? Nun ja, nachdem Eden in das Lager der Phönixkrieger ging, zog sich die Geschichte ein wenig. Es war durchaus wertvoll, da die Freundschaften umso mehr Raum hatten, um authentisch zu wirken, doch ein wenig mehr Überraschung hätte ich mir durchaus gewünscht. Vor allem, da selbst die Momente, in denen es doch brenzlig wurde, vorhersehbar waren. Dies ist jedoch mein einziger Kritikpunkt.

Besonders positiv hervorzuheben ist das Rätsel um Edens Vater, der mir bis zum Ende ein Mysterium gewesen ist, aber Eden scheint mit seinen wirren Worten hervorragend zurecht zu kommen. Auch die Tiefen der jeweiligen Charaktere waren ein Genuss, da sie für den Leser so nahbar waren. Kane, Tori, Aaron und Lennox habe ich allesamt geliebt, auch wenn ich mir über so manch einen manchmal die Haare raufen wollte, aber wie sagt man so schön: was sich liebt, das neckt sich…oder provoziert sich auch mal auf gemeine Weise. Überrascht wurde ich ehrlich gesagt vollkommen von Meghan. Als Kanes Ex war ich mir absolut sicher, dass sie für so manche Eifersuchts- und Dramaszene sorgen würde, doch nichts dergleichen. Das fand ich super, denn zugegeben finde ich die Darstellung von Exfreundinnen oftmals ein wenig überzogen. Meghan jedoch hatte ihre eigenen, guten Seiten und das fand ich schön anzusehen.

Die Geschichte rund um den Phönix und seinen Gegenspieler, sowie die Veränderungen, die sich diesbezüglich im Roman angebahnt haben, sind gut durchdacht und haben eine gehörige Portion Fantasy geliefert. Interessant fand ich auch, dass Eden ein wenig gebraucht hat, um ihre Gabe zu finden und ihr diese nicht einfach in die Hände fällt.
Das Zusammenspiel von Fantasy und Romantik ist für mich genau richtig gewesen, da mein Herz einfach für Romantasy schlägt, weshalb das Buch an sich ein absoluter Traum für mich war. Und das Ende dafür umso schockierender! Natürlich hatte ich mit einem Cliffhanger gerechnet, wenn es eine Fortsetzung gibt, dennoch waren die zahlreichen Verluste, einen werde ich Milan wohl nie verzeihen, und der Streit zwischen Kane und Eden gemein. Das war leider auch das Einzige mal, dass ich Eden am liebsten kräftig geschüttelt hätte, damit sie ihm einfach zuhört, aber wir alle lieben doch ein wenig Drama. Ich hoffe nur, dass dieses Drama in Teil 2 glücklich ausgeht, weil noch einen so dermaßen überraschenden Verlust wie er bereits hier vorkam, wird mich wirklich traurig machen. Dennoch lässt sich nicht verleugnen, dass das letzte Viertel nach dem doch etwas zähen Mittelteil wieder ordentlich an Fahrt aufgenommen hat, sowohl im Romantik- als auch im Fantasypart und somit dem Anfang in nichts nachsteht.

Schlussendlich bleibt mir also nur zu sagen, dass ich mich sehr auf die Fortsetzung freue, da mir die Charaktere und die Geschichte mit dem Phönix doch so sehr ans Herz gewachsen sind, dass ich dem Buch seinen kleinen Spannungsmangel in der Mitte verzeihe. Für Romantasyliebhaber ist das Buch definitiv zu empfehlen!