Auf einen neuen Ursprung

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owenmeany Avatar

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Das Mädchen Petra begibt sich mit ihrer Familie auf eine interstellare Reise, weil die Erde durch einen Kometeneinschlag von Zerstörung bedroht ist. Dabei verknüpft sie die für uns futuristischen Erlebnisse mit den archaischen Sagen ihrer Großmutter.

Jahrhundertelang in den Schlaf gelegt, um die weite Strecke zu überdauern, findet sie nach ihrem Erwachen kurz vor der Ankunft auf dem Zielplaneten radikal veränderte Bedingungen im Raumschiff vor. Während sie von Anfang an um die Bewahrung ihrer Erinnerungen kämpft, wollen die neuen Machthaber diese radikal löschen, um einen kompletten Neuanfang zu initiieren, der die Fehler der alten Erdbevölkerung vermeidet. Wollen sie vielleicht ein ganz neues Menschengeschlecht heranzüchten? Immerhin hat das alte den blauen Planeten heruntergewirtschaftet, das soll nicht noch einmal passieren. Aus diesem Grund steht auch über allem Individuellen die Gemeinschaft. Es mutet fast an wie ein Kollektiv, dem sich alles unterzuordnen hat.

An Science Fiction-Romanen gefällt mir besonders, dass unsere gegenwärtigen Probleme gelöst sind, aber ganz ungeahnt neue auftauchen. Und dem wird das vorliegende Buch gerecht.

Dabei dreht es sich gar nicht in erster Linie um technische Finessen, sondern um die durch die Umstände bedingten Formen des Zusammenlebens und deren Konsequenzen für die einzelnen Charaktere. Diese sperren sich gegen die Vereinnahmung durch das Regime mit Hilfe des Geschichtenerzählens, das überhaupt die Persönlichkeit in seiner Entwicklung ausmacht. Deshalb soll das ja von höchster Stelle unterbunden werden.

Und wie auch immer die Story nach einigen spannenden Volten ausgeht: diese Erkenntnis und die daraus entstehende tiefer gehende Solidarität sind doch schon einmal ein Hoffnungsschimmer.