Mein Jahreshighlight 2023!

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Im Jahr 2061 befindet sich der Halleysche Komet auf Kollisionskurs mit der Erde. Nur eine kleine Anzahl von Menschen werden ausgewählt, um sich in Raumschiffen auf den Weg zum Planeten Sagan zu machen, der als neue Heimat der Menschheit urbar gemacht werden soll. Zu den Auserwählten zählt auch Familie Peña aus New Mexico, bestehend aus einem Geologen-Vater, einer Biologen-Mutter und den beiden Kindern Petra und Javier. In Stase versetzt sollen sie die 350jährige Reise verbringen und währenddessen mittels einer an das Gehirn angedockten Kugel Wissen erlangen, das sie zu einem wertvollen Mitglied der neuen Bevölkerung des Sagan machen wird. Petra möchte ihrer geliebten, aber auf der Erde verbliebenen Großmutter als Geschichtenerzählerin nachfolgen, denn Sagen, Mythen und Erzählungen sind ein wichtiger kultureller Bestandteil der Erde - und von Petras Identität. So erkämpfen die Peñas, dass Petra sich in Stase nicht nur Wissen über Biologie aneignet, sondern auch über Literatur. Bewacht werden sie während der Reise von sogenannten „Bodyguards“, die sich in einem Generationenvertrag verpflichten, ihr Leben dem Schutz der neuen Saganbewohner zu opfern. Als Petra jedoch im Jahr 2442 aufgeweckt wird, ist nichts mehr so, wie es geplant war, denn aus den Bodyguards wurden „Über-Menschen“…
Ich bin noch immer unfassbar überwältigt von dieser Dystopie! Meine Gefühle fahren Achterbahn, denn dieses (Hör-)Buch war emotional authentisch erzählt, beängstigend, aufwühlend, tiefgründig, bis ins Mark erschütternd, atem(be)raubend und doch so voller Hoffnung und Stärke! Ich habe 574 Minuten lang mit Petra mitgefiebert, geweint, gelacht und erschrocken über die Menschheit den Kopf geschüttelt. Die Tragweite dieser Story ist unfassbar groß: Sie umfasst gesellschaftliche und politische Themen, ebenso wie ethische und moralische. Die ganz große Frage und Thematik hier ist die nach Menschlichkeit und dem Menschsein – wann ist ein Mensch ein Mensch und wer bestimmt darüber? Hinzu kommen weitere Aspekte wie Identität, Familie, Verlust, Gesellschaftsstrukturen, Zukunft und Zukunftsangst, Adaption, aber auch Zusammenhalt, Verantwortungsbewusstsein und Resilienz.
Die Autorin hat eine unglaublich starke Protagonistin erschaffen, der mein voller Respekt gebührt. Stell dir vor, du erwachst nach rund 350 Jahren Kryoschlaf und alles ist schiefgegangen, was auch nur ansatzweise schiefgehen konnte! An wie vielen Stellen hätte ich persönlich resigniert, wo Petra Kraft aus den Quintos ihrer Abuela gezogen hat und nicht aufgab. Petra ist so facettenreich und dennoch durch und durch authentisch gestaltet, wie ich selten eine Figur in der Literatur angetroffen habe. Ihre Geschichte hat mich emotional so tief berührt, dass ich auch jetzt, Wochen später, Tränen aufkommen fühle, wenn ich an Petra Peña denke. Und einen sehr großen Anteil daran trägt Laura Maire als Sprecherin des Hörbuchs. Ihre Stimme verleiht Petra das richtige Maß an Dramatik, Trauer, Hoffnungslosigkeit, aber auch Zuversicht und Durchhaltewillen. Laura Maire gelingt es immer, mir eine Gänsehaut zu bereiten, aber hier hat sie sich wirklich selbst übertroffen. Ein ganz großes DANKE dafür!
An „Die letzte Erzählerin“ werde ich noch sehr, sehr lange denken… Dieses Quinto bleibt in meinem Herzen, liebe Petra!