Nicht der spannendste Teil, aber

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kleinebeere Avatar

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meiner Meinung nach eines der wichtigsten Werke von Karin Slaughter.
In „Die letzte Nacht“, dem elften Teil der Thriller-Reihe rund um Will Trent und Sara Linton taucht man gemeinsam mit den bekannten Protagonisten in die Vergangenheit Sara Lintons ein. Diese ist von traumatischen Ereignissen geprägt, welche sie zu vergessen versucht, bis sie in einen Fall verwickelt wird, dessen Auflösung sie dem sterbenden Opfer vor dem Todeseintritt verspricht und der all ihre Erinnerungen wieder ans Tageslicht bringt.
Karin Slaughter widmet sich in diesem Buch einem wichtigen Thema – dem, der sexuellen Gewalt und der häuslichen Gewalt gegenüber Frauen. Sie beschreibt die Übergriffe zwar brutal und vermeintlich realitätsnah, jedoch schmückt sie diese nicht unnötig aus und verhält sich somit respektvoll. Auch zeigt sie in ihrem Buch wertfrei die unterschiedlichen Reaktionen von Frauen auf derartige Übergriffe auf und schafft somit Sichtbarkeit. So offenbart Slaughter wiederholt die Gedankenwelt der Überlebenden, lässt diese zu Wort kommen und zeigt einige der Schwierigkeiten auf, mit denen diese durch ihre Umwelt konfrontiert werden, seien es Ratschläge oder Redewendungen, mit denen diese vermehrt konfrontiert werden.
In „Die letzte Nacht“ schafft es Slaughter sowohl den Überlebenden eine Stimme zu geben, als auch erschreckende Einblicke in die Abgründe der menschlichen Psyche zu erlangen.
Zwar ist „Die letzte Nacht“ nicht von einer anhaltenden Spannung und Nervenkitzel geprägt, wie ihre anderen Romane, dennoch konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Man lernt die bekannten und mehrdimensionalen Protagonisten Will Trent und Sara Linton noch besser kennen, leidet und hofft mit ihnen. Auch wenn das Buch aufgrund der ernsten und wichtigen Thematik an manchen Stellen eine gewisse Schwere und Beklommenheit beim Lesenden auslöst, so berührt es doch auch und ist in jedem Fall lesenswert! Eine eindeutige Empfehlung!