Es ist kompliziert

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Rhys Lloyd ist an die Stätte seiner Jugend zurückgekehrt. Der bekannte Sänger hat mit seinem Partner am Strand eines walisischen Sees eine exklusive Ferienanlage gebaut und feiert Silvester mit den Bewohnern und den zum großen Teil unwilligen Dörflern. An Neujahr findet sich Rhys' Leiche im See und das Ermittlerpaar muss feststellen, dass es haufenweise Verdächtige gibt, unter den Einheimischen, unter den Feriengästen und selbst unter ihnen....

Mein Eindruck:
An die unorthodoxe Art und Weise, wie Clare Mackintosh ihren Kriminalroman aufgebaut hat, muss man sich erst gewöhnen. Eine Zeitebene befasst sich zwar stringent mit dem Gang der Ereignisse nach dem Auffinden der Leiche; diese Achse wird aber unterbrochen von Rückblenden, die nicht chronologisch erfolgen. Deshalb erschließen sich Zusammenhänge zum Teil viel später, was allerdings einen gewissen Reiz ausübt, wenn man sich darauf einlassen möchte. Schritt für Schritt entblättert Mackintosh persönliche Katastrophen ihrer Figuren und es zeigt sich, dass Rhys alles war, aber ganz bestimmt kein unschuldiges Opfer. Doch auch die anderen Charaktere zeigen durchaus Schattierungen im ewigen Spiel des Gut und Böse, dadurch wird die Geschichte sehr glaubhaft und dass die beiden Protagonisten mit privaten Schwierigkeiten kämpfen, wirkt nicht als Fremdkörper, sondern passt sich wunderbar in die Story ein. Mackintosh gelingt es zudem, Stimmungen zu erzeugen, welche durch die Landschaft und insbesondere den tiefgründigen See flankiert werden.

Mein Fazit:
Eiskalt und bedrückend - wie ein See im winterlichen Wales