Gesellschaftliche und menschliche Abgründe - sehr spannend

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sonnenblumenkern Avatar

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Die letzte Party für Rhys Lloyd findet an Silvester in The Shore statt, einer Wohnanlage, welche er für zahlungskräftige Käufer in England, angrenzend an Nordwales, erbauen ließ.
Selbst im Waliser Nachbarort aufgewachsen, lädt er einige Bürger ein, um mit den Reichen zu feiern. Am nächsten Morgen treibt seine Leiche im See. Die Waliser Polizistin Ffion Morgan und der englische Polizist Leo Brady werden beide für den Fall einberufen. Erst am Tatort wird beiden bewusst, dass sie sich schon kennen.
Rhys Lloyd hat sich im Laufe der Zeit viele Feinde gemacht und somit hagelt es Motive, was die Ermittlungen der beiden mitunter erschwert.

Neben den ermittlungstechnischen Aspekten kommt auch das Zusammenspiel zwischen Ffion und Leo, gespickt mit viel Witz und Schlagfertigkeit, nicht zu kurz. Beide schlagen sich mit privaten Problemen herum. Leo kämpft um das Sorgerecht seines Sohnes und um die Anerkennung im Beruf, da sein Vorgesetzter ihn zusehends mobbt und Ffion verarbeitet gerade die Trennung von ihrem Ehemann und birgt ihr eigenes kleines Geheimnis.
Die letzte Party ist ein sehr spannender Krimi, der nicht langweilig wird, da er Zeitsprünge (im Großen und Ganzen kurz vor und nach dem Mord), sowie viele Perspektivenwechsel enthält.
Der Leser erfährt die Sichtweisen der „Verdächtigen“, bzw. relevanten Personen und wie diese zu Rhys stehen, welche Schlüsselerlebnisse sie mit ihm erlebt haben und somit zieht sich der Kreis immer weiter zu. Bis zuletzt rätselt man, wer der Täter sein könnte und was in der Tatnacht passiert ist. Nebenbei werden viele verschiedene Details aus Rhys Leben aufgedeckt und es wird klar, welchen Charakter er gehabt haben muss.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, da es sich um einen wirklich sehr gut konstruierten Krimi handelt und vergebe daher die volle Punktzahl.