Highlight zum Jahresauftakt

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palme123 Avatar

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Mit „Die letzte Party“ startet das Jahr gleich mit einem Jahreshighlight.

Es hat alles, was man sich von einem Kriminalroman wünscht: einen Mord mit zahlreichen möglichen Tätern, einen stimmungsvollen Schauplatz, eine akribisch ausgearbeitete Untersuchung und vor allem eine Detektivin, deren Privatleben ebenso faszinierend ist wie der Fall, an dem sie arbeitet.

Schauplatz ist hier die eine kleine, abgeschiedene Gemeinde an der nordwalisischen/englischen Grenze, in der Rhys Lloyd, ein gutmütiger Junge aus der Gegend, eine exklusive Feriensiedlung am See errichtet hat. Als seine Leiche am Morgen nach der Silvesterparty aus dem Mirror Lake gezogen wird, um Brücken zwischen den "Eindringlingen" und den verärgerten Einheimischen zu bauen, stellt sich schnell heraus, dass die Frage nicht lautet, wer ihn tot sehen wollte, sondern wer ihn zuerst erwischt hat.

Mackintosh hat diese Geschichte wunderbar strukturiert, indem sie zwischen den Ermittlungen und den Ereignissen in den Stunden, Wochen und Monaten vor dem Mord hin und her wechselt. Inmitten von Missgunst, finanziellen Machenschaften und illegalen Affären richtet sich der Verdacht nicht nur gegen fast alle Bewohner von The Shores, sondern auch gegen einige der Dorfbewohner.

Ein Wirrwarr aus Geheimnissen, Lügen und überraschenden Enthüllungen, die so unerwartet und geschickt getarnt sind, dass es mir die Sprache verschlagen hat. Die letzte Wendung war genial.

Ffion Morgan, Mackintoshs komplexe Detektiv-Heldin ist angriffslustig und ein wenig eigenwillig, aber sie hat auch eine zutiefst gestörte Vergangenheit, die ihre verletzliche Schattenseite freilegt. Und für mich ist es Ffion, die diese Geschichte zum Leben erweckt.

Serien wie diese funktionieren am besten, wenn der Detektiv mehr ist als nur ein Ermittler. Und mit Ffion hat uns Mackintosh einen sympathischen Menschen mit einer fesselnden eigenen Geschichte gegeben. Ich kann es kaum erwarten, sie wieder zu treffen.