Raffinierter Krimiaufbau, jedoch fehlende Spannung

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An einem beschaulichen See an der Grenze zwischen Wales und England ist ein protziges, neues Ferien-Resort genannt "The Shore" entstanden. Initiator war der bekannte Sänger Rhys Lloyd, ein Waliser, der aus dem Ort stammt und dem das Land gehörte. Zusammen mit einem anderen Geldgeber hat er bereits ein paar der noblen Lodges errichten lassen und die Beiden wohnen selbst jeweils in einem der Häuser mit ihren Familien. Die benachbarten Waliser betrachten diese Häuser und ihre Bewohner jedoch mit großem Widerwillen und Abscheu, auch wenn Rhys Lloyd eigentlich einer von ihnen ist. Um das Verhältnis zwischen den neuen Anwohnern und den alteingesessenen Dofbewohnern zu entspannen, lädt Rhys zu einer Silvesterparty ein. Mit Folgen. Am nächsten Morgen treibt eine Leiche im See...

Der Krimi ist wirklich geschickt und raffiniert aufgebaut. Stete Rückblenden lassen den Leser immer mehr Einblick in die Personen und ihre Verhältnisse zueinander gewinnen. Ständig kommen neue Geheimnisse ans Licht und es ergeben sich neue Verdachtsmomente. Auch die ermittelnden Polizeibeamten werden gut dargestellt und ihre Charakter ausgeleuchtet. Wendungsreich ist der Plot zudem auch und überrascht gegen Ende ein ums andere Mal mit wirklich unvorhersehbaren Geschehnissen. Das Ende ist wirklich absolut überraschend und die Handlung kommt zufriedenstellend zu einem Abschluss. Doch das einzige Element, was stark fehlt, ist einfach die Spannung. Der Krimi ist lesenswert - keine Frage - doch mit zahlreichen Längen und eben recht spannungsarm. Das muss dem interessierten Leser leider bewusst sein. Trotzdem ein gekonnt inszenierter Krimiplot, der absolut ausgeklügelt ist.