Unterhaltsam

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
blaxys_little_book_corner Avatar

Von

Nach "Happy New Year" von Malin Stehn bin ich auf dem Geschmack gekommen, wenn es darum geht sich mit dem plötzlichen Verschwindens oder hier sogar Ablebens einer Person rund um die Silvesternacht zu beschäftigen. Auch Clare Mackintosh konnte mich mit "Die letzte Party" ganz gut unterhalten.. Allerdings mit kleinen Einschränkungen.

Also, wir lesen da zunächst in Echtzeit, wie sich die Bewohner eines kleinen walisischen Dorfes wie in jedem Jahr zum Neujahrsschwimmen treffen..und plötzlich eine Leiche im heimischen See finden.
Schnell wird klar, wer der Tote ist: Rhys Lloyd - ein Einheimischer, der in die Welt zog um Karriere zu machen und letztendlich zurück zu seinen Wurzeln fand. Dort brachte er seine ehemaligen Mitbürger gegen sich auf, indem er ein Luxus Resort am Ufer des schönen Sees baute.
..und jetzt ist er tot. In Frage kommen viele, viele Menschen, die ein Problem mit Rhys hatten...

Und Mackintosh reizt hier wunderbar aus, dass Rhys so ziemlich alle und jeden gegen sich aufgebracht hat. Im Laufe der Handlung kommen so viele Leute in Verdacht, aye.. da ist man als Leser schon froh, dass man den werten Herrn Llyod nicht persönlich kannte.

Ermittelt wird der Fall von der walisischen DC Ffion Morgan und dem englischen DC Leon Brady, da der Tote genau auf der Grenze gefunden wurde.
Die beiden haben einen holprigen Start - der mich aber extrem zum schmunzeln brachte; die Autorin setzt so einige tolle, unerwartete Wendungen! Jedenfalls müssen sich die beiden mit der Zeit zusammenraufen, gehen aber ihrer Arbeit gewissenhaft nach und man hat dabei Spaß sowie das passende Maß Spannung ihnen über die Schulter zu schauen.

Was mich aber störte war der Schreibstil.
Irgendwie wurde ich damit nicht richtig warm. Da war es auch nicht gerade hilfreich, dass stellenweise immer mal wieder walisische Begriffe fielen.. daran gewöhnte ich mich zwar, hätte aber auch drauf verzichten können.
Was auch absolut nicht meins war, waren die Zeitsprünge. Es werden viele Leute beleuchtet und melden sich in den kurz gehaltenen Kapiteln auch selbst zu Wort, was sie mit Rhys verband. Das kann dann mal in der Silvesternacht passiert sein, aber auch an Heiligabend oder eben schon vor einer ganzen Weile. Man muss schon gut aufpassen, wann und wem Rhys auf die Füße getreten ist.

Wenn man darüber hinweg sehen kann, hat man mit diesem Mix aus Krimi und Thriller durchaus echt viel Spaß.
Eine kleine eingesessene Gemeinde trifft auf (Neu-)Reiche und in der Mitte eine Leiche, um die kaum einer trauern mag. Die Auflösung kommt dann überraschend ums Eck, wobei ich nicht so ganz einverstanden damit war. Macht nichts - der Weg ist das Ziel.