Wenn das Jahr ganz schlecht anfängt...

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peedee Avatar

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Ffion Morgan, Band 1: Eine feuchtfröhliche Party zu Silvester, eine Leiche zu Neujahr! Opernsänger Rhys Lloyd richtet in der Luxus-Ferienanlage „The Shore“ zu Silvester die Party aller Partys aus und hat dabei auch die Dorfbewohner, die dem Projekt der Luxus-Lodges sehr ablehnend gegenüberstanden, eingeladen. Am Morgen wird seine Leiche angeschwemmt. DC Ffion Morgan sowie DC Leo Brady werden zum Ermittler-Duo wider Willen, denn der Tatort befinden sich an der Grenze Wales – England, und somit sind zwei Polizeistellen zuständig. Viele Verdächtige und ebenso viele Motive…

Erster Eindruck: Das Cover gefällt mir gestalterisch sehr gut – sehr auffällig. Das Personenverzeichnis sowie die Karte im Innern finde ich sehr hilfreich.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln und zeitlich in zwei verschiedene Richtungen erzählt (einerseits die Ermittlungen in der Gegenwart sowie die Ereignisse in der Vergangenheit rückwärts). Dieses Auseinanderdriften der Erzählstränge war für mich ungewohnt und anspruchsvoll. Die Geschichte spielt in Cwm Coed (ein für mich schier unaussprechlicher Ortsname) in Wales, am Llyn Drych (Mirror Lake).
Ffion und Leo haben sich an Silvester kennengelernt und die Nacht gemeinsam verbracht. Keiner der beiden hätte sich erträumen lassen, dass sie sich so kurz darauf wiedersehen, und erst noch zusammenarbeiten müssen – eine unangenehme Situation, doch da müssen sie nun durch. Das Wiedersehen deckt die ersten Lügen des Buches auf.
Jeder im Dorf kannte Rhys, der selbst aus Cwm Coed stammte. Seine Glanzzeiten als Sänger waren schon vorüber und seine Art, mit Frauen umzugehen war absolut indiskutabel. Weitere Bewohner der Luxus-Ferienanlage nebst seiner Familie sind eine alte Dame; ein ehemaliger Boxer und seine Frau, die sich auf Social Media selbst vermarktet; eine alleinerziehende Mutter mit ihrem Teenager-Sohn und der Investor-Partner von Rhys mit seiner Familie. Die Protagonisten sind anzahlmässig überschaubar (und dank des Personenverzeichnisses kann gut nachgeschlagen werden). Es wurde jedoch ziemlich schnell komplex, da einige interessante Verbindungen untereinander aufgedeckt wurden. Und da möchte ich gar nicht weiter ins Detail gehen: selber lesen! (Für die Notizen zur Auflösung des Falls habe ich eine halbe Seite gebraucht...)

Das Buch hat sich (trotz der fast 500 Seiten) flüssig lesen lassen und entwickelte einen ganz eigenen Sog: irgendwie hatte ich plötzlich zig Verdächtige und dann kam doch wieder alles ganz anders – sehr gute Twists! Dies war mein erstes Buch von Clare Mackintosh und ich bin überzeugt, dass es nicht das letzte gewesen sein wird. Von mir gibt es 5 Sterne.