Brandheißes Thema

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karschtl Avatar

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Da ich vorher nur den allerersten Will Trent gelesen habe, sowie die Kurzgeschichte, die direkt von "Die letzte Witwe" 'spielt', dachte ich eigentlich ich würde ein paar Probleme haben in die Story reinzukommen.

Die hatte ich dann auch, aber das lag nicht an all den Figurennamen und ihren Beziehungen untereinander und Verbindungen zu Will (das kriegt man ziemlich schnell auf die Reihe) sondern an der Art und Weise wie Karin Slaughter ihre Leser gleich mal in die Geschichte reinschmeißt. Es gibt mehre Erzählperspektiven, die anfangs dasselbe Ereignis von mehreren Standpunkten aus erzählen (und dabei auch immer wieder in der Zeit zurück gehen), ohne dass es eine bestimmte Ort-, Zeit- oder Namensangabe gibt. Da muss man mitdenken, und die einzelnen Puzzlestücke, die einem derart präsentiert werden, dann zu einem großen Ganzen zusammensetzen.

Aber nach ca. einem Drittel war ich dann wirklich angekommen in der Geschichte. Ich mochte besonders die Kapitel, wo wir Sara und ihre Kidnapper begleiten, obwohl das auch die blutigsten Kapitel waren. Dazwischen gibt es immer wieder längere Phasen, wo wir zu Will und/oder seinen Kollegen hinüberwechseln. Die waren weniger spannend, aber liefern wertvolles Hintergrundwissen über die IPA und all ihre Verbindungen. Dennoch verlangsamten sie doch den "flow" der Geschichte.

Ich mochte ebenfalls das generelle Thema des Buches. Die Autorin beschreibt hier etwas, das derzeit zu einem großen Problem geworden ist - und zwar nicht nur in den USA, sondern auch in Europa! Ich hoffe nur, dass jeder, der dieses Buch liest erkennt, welchen Müll Dash da redet und nicht auf seine Reden auch noch anspringt! Zudem fand ich die Ziele seines "Anschlags" nicht übereinstimmend mit seiner Ideologie und was er erreichen will!

Alles in allem ein sehr interessanter Thriller mit einem brandheißen Thema. Für Fans der Will Trent Serie ein definitives Must-Read!