Scharfsinnig, aufregend und emotional.

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ewynn Avatar

Von

Die letzte Witwe
(Band 9 der Georgia-Reihe mit Sara Linton und Will Trent)
von Karin Slaughter

Vorab: Die Letzte Witwe kann man problemlos lesen, ohne jeden (oder irgendeinen) Band der Georgia oder Grand County-Reihe gelesen zu haben. Der Fall ist in sich abgeschlossen und zu den Protagonisten erfährt man alles Nötige im Laufe des Buches. Ich selbst habe die Grand County-Reihe gelesen, und mit den Ereignissen des letzten Bandes mit den Büchern von Karin Slaughter abgeschlossen... Ein Fehler! Der Wiedereinstieg hat sich gelohnt, und ich werde sicher einen Abstecher in Will und Sara Lintons Vergangenheit machen. Das Buch war genauso gut wie Belladonna, Vergiss mein nicht und andere Werke aus K. S. Feder.

Auf jeden Fall kann ich Die Letzte Witwe für jede Art von Thriller-Lesern empfehlen; wenn ihr Sara Linton und Will Trent noch nicht kennt: lernt sie kennen, es lohnt sich.

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Ich war gleich zu Anfang begeistert, und schließe das Buch auch mit diesem Gefühl. Die Mischung aus "Thriller" und "Liebe/Familie" ist perfekt. Gefahr und Spannung sind allgegenwärtig.

Der Fall ist bis zum Schluss ein Rätsel, eine paramilitärische Organisation, ein Bombenanschlag, eine Entführung, und der Plan eines auf Al-Qaida-Niveau. Bis zuletzt setzen das GBI (und das FBI) alle Ermittlungen daran, den Plan zu entschlüsseln; der Standort der Organisation, das Ziel des Anschlags, das Rätsel um die Art der sogenannten Botschaft, mit der der Anführer der Organisation die Welt wieder reinwaschen will... die Entführte Michelle Spivey, Seuchenspezialistin beim CDC, spielt dabei eine große Rolle.
Welches Unheil wollen sie auf die Welt loslassen?

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Die letzte Witwe wird im Wechsel aus der Perspektive von Sara Linton, Will Trent und dessen Kollegin Faith Mitchell erzählt. Dieser Erzählstil bietet viel Abwechslung. Will Trent und Faith Mitchell waren mir bis dato unbekannte Charaktere; ich hatte viel Gelegenheit sie kennenzulernen. Und das Wiedersehen mit Sara Linton war umso schöner.

Der Schreibstil ist sehr gut. Sachlichkeit, Authentizität und Emotionen sind perfekt kombiniert; K. S. beleuchtet auch die unschönen Facetten des Lebens... oder einer blutigen Szene. Für einen Thriller genau richtig. Ich habe nichts vermisst. Die letzte Witwe ist sehr komplex geschrieben, manche Kapitel enthalten lange, schwierige Erklärungen zum medizinischen, politischen oder psychologischen Themen. Dies ist kein 08/15-Thriller für zwischendurch.

Titel und Cover stehen Anfangs im Missverhältnis zum Inhalt. Eine entscheidende Zeile im Laufe des Buches klärt zumindest die Frage des Titels.

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Als Fazit kann ich mich fast nur wiederholen... ich bin sehr zufrieden. Ich hatte ein tolles Leseerlebnis mit Die letzte Witwe und bin jetzt schon neugierig auf die Fortsetzung. :)

5/5 Sterne