(Mich) Zu berührend

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laberlili Avatar

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Dieses Buch möchte ich nicht lesen, weil ich es zu gerne lesen würde: Dass der Roman von einer der, uraltgewordenen, Töchter eingeläutet wird, die als Dichterin mittels ihres emotionalen Schreibens offensichtlich zu Ruhm gekommen ist, verleiht der Geschichte für mich im Vorfeld nun bereits etwas Hoffnungsvolles.
Den in der Leseprobe bereits begonnenen Rückblick fand ich jedoch zu aufwühlend; das war nun alles so authentisch, zu authentisch: an dieser Stelle sollte ich vermutlich nicht unerwähnt lassen, dass er zwar keine vier, sondern drei, Kinder hinterließ, aber den plötzlichen Tod eines Familienvaters Anfang 30 in der direkten Verwandtschaft habe ich unmittelbar vor Pubertätsbeginn auch miterlebt, ebenso wie einen ähnlichen beschriebenen Zerfall bzw. eine Neuorientierung im kompletten Familiengefüge, und den bis heute nachtönenden unterschiedlichen Umgängen mit Trauer.
Die Leseprobe lässt mich da wirklich insofern etwas unbehaglich fühlen als dass dass ich das Gefühl habe, hier wird die Geschichte meiner Sippschaft adaptiert und während ich einerseits den Gedanken tröstlich finde, dass Andere die gleichen Erfahrungen gemacht haben, fühle ich mich andererseits nach wie vor nicht in der Lage, mit einer solchen Geschichte auseinanderzusetzen.

Durchaus eine überzeugende Leseprobe, aber ich müsste hier zunächst noch etwas mehr Kraft sammeln, um die Geschichte nicht allenfalls bloß zu überfliegen.