Ein manchmal irritierendes Mosaik

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merkurina Avatar

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Dieses Buch hat mich im ersten Teil geradezu bezaubert - und am Ende hatte ich den Eindruck, dass der Plot wie ein Sack Wasser in sich zusammenfällt.
Dabei fand ich schon bei der Leseprobe die Rahmenerzählung, die kurz anhebt, um aus der Sicht einer hochbetagten Schriftstellerin im Jahr 2079 die Geschichte einer Familie zu erzählen, etwas seltsam. Nachdem ich das Buch zuklappte, wusste ich immer noch nicht, was diese Idee eigentlich soll(en) könnte.
Und natürlich kann man sagen, dass eine so alte Dame sich am besten und detaillreichsten und verklärtesten an die Kindheit erinnert und dann nur noch an die Spitzen der Biografie, häufig heftige Ereignisse, und der Rest wird dann im Schnelldurchlauf zusammengefasst. Insofern macht das Sinn so zu erzählen. Ich fands nur nicht wirklich angenehm.
Der Teil dieser verwilderten und zugleich seltsam unschuldigen Kindheit hat mir tatsächlich sehr gefallen. Vielleicht nur aus der Sicht der Jüngsten, die noch kaum Verantwortung tragen muss, so realtiv unschuldig...
Dann verliert das Buch irgendwie sein Zentrum, hat mehrere (Joe, Luna, die junge Luna, die ganze Familie?) - genau so wie es ein Erzählen aus der Ich-Perspektive gibt wie auch Passagen, in denen die Icherzählerin Fiona gar nicht vorkommt und plötzlich eine auktoriale Erzählperspektive eingenommen wird. Ich kann mir da auf vieles einen Reim machen, aber ich finde, es funktioniert nicht hundertprozentig.
Pluspunkte gibt es für die sehr schöne Gestaltung des Buches inklusive Lesebändchen, was bei meiner Wertung zwischen 3 und 4 Punkten, letztlich den Ausschlag gibt:-)