Familiäres Drama

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
murphy12 Avatar

Von

Dieser Roman besticht durch seine schöne Sprache und die Erzählweise in drei Zeitebenen. Die Erzählerin Fiona ist das Nesthäkchen von vier Geschwistern. Das Leben der Familie wird durch den frühen und unerwarteten Tod des Vaters überschattet, der dazu führt, dass die Kinder in sehr jungen Jahren plötzlich auf sich allein gestellt sind. Die Mutter verfällt durch den Tod des Ehemannes und Geldsorgen in eine Depression und Hilfe von außen gibt es über lange Zeit nicht.
Erzählt wird im „Heute“ 2079 und in der Vergangenheit –beginnend mit 1981 bis zur Gegenwart, wobei auch in der Erzählung der Geschichte der Familie immer wieder Rückblicke eingebaut werden. Dennoch kann man der Geschichte gut folgen und es immer klar, in welcher Zeitschiene man sich befindet.
Die Hauptpersonen sind die Geschwister- bestehend aus 3 Schwestern und einem Bruder, der das dritte Kind ist sowie der Mutter der Kinder. Diese Charaktere sind gut herausgearbeitet, verhalten sich authentisch und nachvollziehbar. Besonders die Erzählerin ist mir sympathisch. Der Roman beschreibt insbesondere die verschiedenen Lebenswege und Lebensentwürfe der Geschwister, sowie das Verhältnis untereinander über ein einen Zeitraum von annähernd 100 Jahren. Dabei wird die Geschichte in wichtigen Episoden erzählt, so dass dennoch 428 Seiten ausreichen, um diese Zeitspanne zu umfassen.
Über die gesamte Geschichte ist klar, dass neben der Tragödie des Verlustes des Vaters und der zumindest zeitweisen Abwesenheit der Mutter die Erzählung auf weitere Tragödien zugeht. Über allen Abschnitten der Vergangenheit liegt eine Melancholie, die den Leser mit einbindet. Lediglich ganz am Ende des Buches wird die Systematik der Erzählweise durchbrochen und eher lyrisch. Hier hat mich die Autorin leider zeitweise verloren.
Insgesamt ein lesenswertes Buch, das sehr ans Herz geht und durch eine schöne Sprache besticht.