Familienbande

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Familien bringen ihre eigenen Dynamiken mit sich. Mutter, Vater, Kind - Geschwister, Enkel, Tanten, Onkel. Über die Familienbande der vier Geschwister Renee, Caroline, Joe und Fiona schreibt Tara Conklin in ihrem Roman "Die letzten Romantiker". Der Titel bekommt durch die Geschichte seine tiefsinnige Bedeutung, während die Geschwister mal mehr, mal weniger gemeinsam durch Zeiten des Verlusts, der Trauer, der Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, der Suche und des Findens gehen. Dabei wechselt die Erzählweise zwischen Kapiteln, in denen Fiona, die Jüngste, als Ich-Erzählerin auftritt, und solchen, in denen sie allwissend und rückblickend über den Verlauf des Lebens ihrer Geschwister erzählt. Nicht immer ist die Handlung geradlinig und chronologisch. Stattdessen wird hin und her gesprungen, von Figur zu Figur und Zeitlinie zu Zeitlinie gewechselt. Dadurch war es besonders in der ersten Hälfte des Buches schwer, greifen zu können, worauf die Handlung zusteuert, worum es der Autorin mit ihren Figuren geht. Das ändert sich, als ein im Klappentext unerwähnt gebliebener Handlungsstrang hinzukommt, der der Geschichte mehr Greifbarkeit verpasst, die Chance auf mehr Mitgefühl mit den Charakteren, die mir bis dahin recht fern und unbedeutend geblieben sind. So habe ich "Die letzten Romantiker" dann aber doch recht gern gelesen. An manchen Stellen hat mich der Erzählstil der Autorin sehr berührt, der hier und da eine feine Tiefe hat. Ansonsten ist dieser Roman gut erzählt, die Figuren und der Aufbau des Buches hätten es mir jedoch etwas leichter machen müssen, um die Geschichte lieben zu können.