Geschwisterliebe

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xana15 Avatar

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"Die letzten Romantiker" handelt von der Liebe – aber entgegen dem Eindruck, den der Titel weckt, viel weniger von der romantischen Liebe und viel mehr von der Liebe zwischen Geschwistern, zwischen Generationen und vom Verlust.

Das Buch spielt im Jahr 2079. Die betagte Fiona hat ihren letzten Auftritt, eine dichterische Lesung, und nutzt diese letzte Chance, um ihre Familiengeschichte zu erzählen. Somit bekommt der Leser die Geschichte von vier Geschwistern, Renee, Caroline, Joe und Fiona, zwischen den 1980ern und den 2020ern geboten. Fiona und ihre Geschwister verlieren ihren Vater sehr früh, ihre Mutter verfällt einer Depression und die Kinder müssen zusehen, wie sie allein zurechtkommen. Jeder schlägt in seinem Leben seinen eigenen Weg ein, innerlich sind die Geschwister jedoch eng verbunden. Die Wunden, die sie in ihrer Kindheit erlitten haben, werden bei jedem der Geschwister anders sichtbar und diese Wunden führen zu weiterem Verlust, an der jeder Einzelne und die gesamte Familie beinahe zerbricht.

Das Buch schafft es, die Charaktere greifbar und verständlich darzustellen. Es fällt nicht schwer, sie zu mögen, aber es fällt auch nicht schwer, zu erkennen, wie viele Probleme jeder Einzelne mit sich trägt. Die Liebe zwischen den Geschwistern und der unermessliche Schmerz, den sie zwischenzeitlich mitbringt, sind nachfühlbar. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und kommt ohne hochgestochene Phrasen (und sogar fast ohne Kitsch) aus, ohne der umgangssprachlichen Langeweile zu verfallen.

Insgesamt ist das Buch ein sehr lesenswertes Werk.