Langatmig

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Vom Verlust ihres Bruders nach "der großen Pause" und der Zeit dazwischen und danach erzählt die Protagonistin Fiona, die Jüngste, der vier Geschwister, ihrem Publikum, während einer Lesung und schildert rückblickend die Lebensgeschichte(n) all ihrer Familienangehörigen.

Alle vier Geschwister führ(t)en mittlerweile gänzlich unterschiedliche Leben und hatten/haben mal mehr, mal weniger Kontakt zueinander.

Während der "großen Pause" erlangte der einzige Bruder einen Stellenwert, der sich mir leider nicht erschloß und der ihn nach seinem plötzlich Tod auf einem Sockel platzierte, obwohl er im Verlauf seines Lebens eher mit sich selbst beschäftigt und seine Schwestern lediglich dazu da waren, ihm aus der Patsche zu helfen, wenn er sich durch unbedarftes und törrichtes Verhalten mal wieder in eine missliche Lage gebracht hat, von der seine labile Mutter nichts erfahren sollte, um sie zu schonen.
(Achtung, SPOILER!)
Auch seine Liebschaften und der Vorwurf gegenüber seiner letzten Freundin Luna bezüglich seines unverhofften Todes und die schließlich überraschende Wende im Zusammenhang mit ihrem Auffinden nach langer Suche durch die Schwestern berührte mich nicht so sehr, wie ich mir das gewünscht hätte.
Die Geheimhaltung Joe's und Lunas Sohnes vor den anderen Familienangehörigen erschließt sich mir ebenfalls nicht.

Die Schwestern sind charakterlich sehr verschieden und ebenso verarbeiten sie ihre Trauer. Caroline verfällt in ähnliche Muster, wie ihre Mutter. Ihre Darstellung mochte ich am liebsten. Renee ist ein Arbeitstier und Fiona ist ihrem Bruder nicht unähnlich, tobt sich aus und schreibt darüber in ihrem Blog.

Blass bleibt im Verlauf der gesamten Geschichte weiterhin die Mutterfigur und auch wenn am Ende des Buches alle Fäden zusammen gesponnen werden und es rund abschließt, bin ich nur mäßig begeistert.

Teil 1 - die große Pause - fing vielversprechend an, ließ dann aber im Mittelteil zwischenzeitlich stark nach und war mir im Gesamtpaket einfach zu nüchtern und langatmig.