Starker Start, seichter Abgang

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elfe1110 Avatar

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1981 stirbt Ellis Avery Skinner im Alter von 34 Jahren plötzlich und unerwartet. Seine Witwe Antonia „Noni“ fällt daraufhin in eine schwere Depression, die gut 3 Jahre anhält und die die Kinder Renee, Caroline, Joe und Fiona - 11 bis 4 Jahre – „die Pause“ benennen. In dieser Zeit sind die vier sich nahezu komplett selbst überlassen und unterstützen und kümmern sich gegenseitig umeinander. Schlussendlich findet Noni zurück ins Leben und „die Pause“ gilt als vermeintlich gut von allen Familienmitgliedern überstanden. Vermeintlich, da man in zahlreichen Rückblenden erfährt, dass diese Phase bei jedem Familienmitglied seine tiefgreifenden und lebensprägenden Spuren hinterlassen hat.

Der Einstieg in den Roman hat mich von der ersten Minute an gefesselt. Im Jahre 2079 ist die betagte Fiona im Rahmen einer Gedichtlesung mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und leitet in die zahlreichen Rückblenden, beginnend mit „der Pause“ ein. Die Autorin Tara Conklin schildert sehr ergreifend und einfühlsam die Stimmungen der Kinder, driftend zwischen kindlicher Unbeschwertheit und erwachsener Verantwortung für die gesamte Familie. Jede Figur wird von Beginn an sehr differenziert und individuell gezeichnet.

Das starke und sehr emotionale Bild, das dieser erste Teil des Romans entstehen ließ, flaute dann leider aber zum Ende hin ab. Jede der Figuren hat auf ihre persönliche Art die Erfahrungen der Kindheit verarbeitet. Was hier an Einblicken in die einzelnen Lebensläufe, gewebt um eine Tragödie innerhalb der Familie, gewährt wird, wurde mir dann zum Ende hin aber auf eine Art zu langatmig und zu wiederkehrend. Die finalen Auflösungen der einzelnen Lebensläufe kamen dann hingehend so schnellläufig daher, dass diese eher in einem Epilog im Jahre 2079 Platz gefunden hätten.

Mein Fazit: Starker Start, leider ein für meinen Geschmack zu seichter Abgang.