Tragischer und anspruchsvoller Familienepos

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Die Geschichte beginnt im Jahr 2079 mit der 102-jährigen Fiona, einer bekannten Dichterin, die eine Lesung zum Anlass nimmt, ihre Familiengeschichte zu erzählen. Fiona beginnt mit ihren Erinnerung im Sommer 1981, als ihr Vater starb. Der erste Teil des Buches war wunderbar atmosphärisch geschildert. Es geht um die „Große Pause“, wie die vier Geschwister es nennen. Eine tiefgreifende Zeit, geprägt von den Depressionen der Mutter, in denen die Kinder eigenverantwortlich zurecht kommen müssen.

Die Liebe zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte: leidvolle Erfahrungen, denkwürdige Momente und die Vielfalt des Lebens. Still und berührend erzählt die Autorin Tara Conklin von Menschen und Orten, von den Beziehungen der Geschwister untereinander und großem Verantwortungsgefühl. Im Fokus steht der einzige Bruder der Schwestern und seine Liebe. Das Leben der erwachsenen Geschwister konnte mich sprachlich nicht so überzeugen, wie die atmosphärische Schilderung der Kindheit. Die Charaktere sind jedoch authentisch und nachvollziehbar dargestellt und die ergreifenden und tragischen Töne machen „Die letzten Romantiker“ außergewöhnlich.

Fazit: Ein tiefsinniger Roman, klug und vielschichtig geschrieben, mit viel Raum für Interpretation. Kein mitreißender Familienepos, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt, aber eine einfühlsame Geschichte, die es wert ist, gelesen zu werden.