Echte Freunde oder wahre Freunde?

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laberlili Avatar

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Die Leseprobe zu "Die Lichtung" empfinde ich als von einer unheimlichen melancholischen Düsternis überzogen, was wohl daran liegt, dass man anfangs gleich eingeweiht wird, dass zwei Freunde des Erzählers während des noch so unbeschwert und durchschnittlich wirkenden Sommers gewaltsam zu Tode gekommen sind und diese Taten nie aufgeklärt wurden. So bin ich als Leserin gleich von dieser unheilschwangeren Atmosphäre erfasst worden und frage mich nun automatisch bei jedem kleinen Streit, der geschildert wird, ob diese Auseinandersetzung eventuell der Anfang der tragischen Ereignisse eingeläutet hat und ob einer der beschriebenen Freunde und Bekannten letztlich ein Vergewaltiger und Mörder ist. Da möchte ich dem jugendlichen Erzähler schon fast zuraunen, sich in Acht zu nehmen und niemandem im Übermaß zu trauen sowie genau zu beobachten, was wer mit wem und überhaupt.
Vielleicht hat der Erzähler aber auch damals bereits wichtige Indizien mitbekommen, ihnen aber zu wenig Bedeutung eingeräumt oder sie verdrängt? Weiß er tief im Inneren vielleicht gar längst, was damals genau mit den beiden Verstorbenen passiert ist?

"Die Lichtung" wirkt auf mich sehr spannend; ich würde Jan gerne zusammen mit seiner Freundin Mütze auf seine Reise in die Vergangenheit begleiten und dabei sein, wenn sie -hoffentlich- die damaligen Geschehnisse tatsächlich rekonstruieren und die Identität des Täters herausfinden können,.