Grandios geschrieben

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gisel Avatar

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Als ein Schutzgelderpresser unmäßig gierig wird, kommt Gastwirt Leigh nicht mehr drumherum, ihn zu ermorden. Damit aber ist der erste Mosaikstein gesetzt für eine Erschütterung, die London in allen Bereichen erfasst: von der Unterwelt bis in die Ministerien hinein. Es betrifft auch die Lieferantin, die sich gerade ein Start-Up-Unternehmen aufgebaut hatte, das Drogen schnell, unkompliziert und in höchster Qualität liefert. Nun aber wird sie selbst bedroht und muss sehen, wie sie mit heiler Haut davonkommt.

Autorin Zoë Beck schildert in einem äußerst flüssigen Schreibstil ein „Was wäre, wenn…“, das sich wie eine Verkettung unglücklicher Umstände verselbständigt. Mit viel humorigem Hintersinn verknüpft die Autorin die verschiedensten Themen miteinander, Drogenhandel, Drogenpolitik, Schutzgelderpressung, Bandenkrieg, Rassismus, und karikiert sie gnadenlos. Wer ist gut, wer ist böse in diesem Buch, wer hat Dreck am Stecken, gibt es überhaupt jemand, der wirklich „sauber“ ist? Gekonnt spielt die Autorin die verschiedenen Gruppierungen gegeneinander aus, und immer wieder kommt eine überraschende Wendung hinzu. Es werden einige Köpfe fallen in diesem Buch, und zum Schluss wird es sicher nicht die Falschen treffen - mehr möchte ich nicht verraten, ohne zu spoilern…Die Gesellschaftskritik schimmert durch jede Zeile dieses Buches hindurch.

Zoë Beck steht schon seit einer Weile auf der Liste der Autoren, deren Bücher ich lesen möchte. Nach diesem Buch bin ich sicher, dass dies garantiert nicht das Letzte von ihr gewesen ist. Eine unbedingte Leseempfehlung von mir und alle 5 möglichen Sterne!