Spannende und düstere Zukunftsvision

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thala Avatar

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Becks neuer Roman spielt in London nach dem Brexit und das Land scheint komplett außer Kontrolle geraten zu sein. Der Rassismus nimmt zu, die "Rotweißblauen" verprügeln alle Farbigen und liefern sich Straßenschlachten mit Gegendemonstranten. Zudem steht ein Referendum im Raum, die Regierung möchte den "Druxit", den absoluten Drogenausstieg, d.h. keine Hilfen mehr für Suchtkranke, verabschieden. Elliot Johnson dagegen ist für die Selbstbestimmung des Individuums und damit sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er Drogen konsumieren möchte oder nicht. Man sollte sich über die Risiken bewusst sein und es sollten reine Drogen, kein gepanschtes Zeug, angeboten werden. Sie selbst wird zur Lieferanten und liefert Drogen über Drohnen aus. Doch als ein Geldeintreiber plötzlich nicht mehr auftaucht, gerät sie ins Visier der örtlichen Verbrecherclans.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da Beck kurz und präzise erzählt. Aus verschiedenen Perspektiven erzählt entwickelt sich die Geschichte zu einem großen Ganzen. Auch die beschriebene düstere Zukunft halte ich für sehr realistisch und nicht übertrieben. Teilweise hat mich das Buch so sehr gefesselt, dass ich beinahe meinen Ausstieg in der Bahn verpasst hätte, denn ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weiter geht.
Mit "Die Lieferantin" ist Beck ein echter Pageturner gelungen zu einem aktuellen und brisantem Thema. Von mir eine klare Leseempfehlung! Nur für den vage gehaltenen Schluss gibt es von mir ein wenig Punktabzug.