Bella Italia

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nilly Avatar

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Die Sonne brennt unerbittlich auf das unscheinbare italienische Dorf Capo di Ponte Emilia an der Po-Ebene. Langeweile und Dorftratsch bestimmen den Alltag. Dennoch fühlen sich die Einwohner wohl und genießen das Landleben. Doch plötzlich kommt Schwung in die verschlafene Ortschaft: der Briefträger findet eine abgetrennt Hand in einem verlassenen Haus. Die Welt der Dorfbewohner steht Kopf! Als dann auch noch zwei hinterhältige Morde geschehen und noch mehr abgetrennte Hände gefunden werden, richtet sich selbst der Blick ganz Italiens nach Capo di Ponte Emilia. Schließlich muss das Sommerloch gestopft werden.

Das Buch „Die linke Hand des Teufels“ starte mit Gemütlichkeit und Hitze. Dann nimmt das Tempo aber schnell zu. Die örtlichen Carabinieri sind jetzt gefragt. Boskovi und Rizzitano sind zwei typische Landpolizisten mit Charme und Witz. Generell ist es dem Autor Paolo Roversi mühelos gelungen, jedem Protagonisten einen einzigartigen Charakter zu verpassen. Fassettenreiche Gesichter mit Tiefgang. Ich kam oft aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus.

Einen besonderen „Wind“ bringt der Journalist Enrico Radeschi in das Buch. Er wohnt in Mailand, soll jedoch die Katze bei seinen Eltern in Capo die Ponte Emilia hüten. Mit gewieftem Spürsinn treibt er die Ermittlungen in die richtige Spur. Doch auch in Mailand wird er benötigt. Denn trotz der Hitze wird auch hier gemordet. Dieser weiterer Strang ist dem Autor wunderbar geglückt. Es kann einfach keine Langeweile aufkommen.

Der lockere Schreibstil versetzt den Leser nach Italien. Mühelos hatte ich die mediterrane Landschaft vor Augen. Mit besonderem Feingefühl und Liebe zum Detail ist einfach die Lebensfreude Italiens zu spüren. Gerade die vielen Einzelheiten und ja, schon Nebensächlichkeiten, geben der Geschichte das i-Tüpfelchen. Ich kann dieses Buch somit jedem empfehlen, der Italien, italienische Lebensart, Humor und Krimis mit Pfiff liebt!