Hoffentlich gibt es bald eine Fortsetzung

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rebekka Avatar

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Wer von diesem Buch Spannung, Thrill, originelle Mordmotive, falsche Fährten oder die emotional aufgeladene Zusammenarbeit eines männlichen mit einem weiblichen Ermittler erwartet, der wird enttäuscht werden. Frauen kommen so gut wie gar nicht vor - außer als Leichen, fremdgehende Freundinnen und laszive Verführerinnen. Dafür gibt es aber unter anderem:

- einen mopedfahrenden Journalisten und Hacker, der gut Freund mit der Polizei ist,

- einen netten, aber langsamen Carabiniere, der sich seine Aufnahme ins Militär mit betrügerischen Aktionen erschlichen hat,

- den Leiter einer Polizeistation, der seinen Kaffee auch während des Dienstes nur mit viel Schuß trinkt und sich ein Gürteltier als Haustier hält,

- drei abgesägte Hände, davon zwei über Jahre hinweg tiefgefroren,

- drei Albaner, die Dreck am Stecken haben,

- einen verschwundenen Japaner,

- kommunistische Partisanen und italienische SS-Leute,

- und die Landschaft der Bassa, die Auen und Sümpfe der Po-Ebene, viele Stechmücken und eine lähmende Hitzeglocke über allem und jedem.

Diese Zutaten ergeben zwar keinen Pageturner, der den Leser zwingt, bis zwei Uhr nachts weiterzulesen. Dafür aber ein witziges Buch über Italien, garniert mit kriminalistischen Elementen und mehreren Mordfällen. Es eignet sich hervorragend als Urlaubslektüre, läßt sich im Sommer gut bei einem Glas Chianti oder Valpolicella auf der Terrasse oder dem Balkon genießen und weckt im Winter die Sehnsucht nach Italien, Sonne und Dolce far niente.

Hoffentlich schreibt Paolo Roversi bald eine Fortsetzung.