La mano sinistra del diavolo...

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parden Avatar

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La mano sinistra del diavolo - so lautet der italienische Titel des Buches. Der für die deutsche Ausgabe wortwörtlich übersetzt wurde, was ich schon erstaunlich genug finde...

Der junge Journalist Enrico Radeschi fährt in den Sommermonaten aus Mailand zurück in sein Heimatdorf, um den Kater seiner Eltern zu vesorgen, als diese in den Urlaub fahren. Normalerweise geschieht in Capo di Ponte Emilia nichts Aufregendes, doch nun wird in dem Briefkasten eines leerstehenden Hauses eine amputierte menschliche Hand gefunden. Kurze Zeit später gibt es das erste Mordopfer.
Als eine weitere menschliche Hand den Weg in einen Briefkasten findet und ein weiteres Opfer zu beklagen ist, wird klar, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Radeschi ermittelt gemeinsam mit der Polizei, wobei ihm seine Fähigkeiten als Hacker recht dienlich sind. Dabei laufen die Ermittlungen zunächst mehr als gemächlich an, was sicherlich auch der alles lähmenden Sommerhitze geschuldet ist, die Italiens Norden fest im Griff hält.
Zwischenzeitlich reist der Journalist auch noch mehrfach nach Mailand, wo seine Dienste im Rahmen anderer Mordfälle ebenfalls in Anspruch genommen werden. Dadurch geraten die Ermittlungen in Capo di Ponte Emilia zeitweise ebenfalls ins Stocken...

Dieser Roman stellt das Debüt Paolo Roversis um den jungen Journalisten Radeschi dar. So wie sich ein Sommertag in der Gluthitze des Nordens Italiens hinziehen mag, so zogen sich für mich ein wenig die Seiten in diesem Roman, vor allem die ersten 2/3 des Buches. Erst im letzten Drittel kam die kriminalistische Dynamik etwas in Fahrt, stellte aber auch keinen Bruch zum sehr gemächlichen Einstieg in die Ermittlungen dar...
Der Schreibstil war flüssig zu lesen, allerdings verlor ich zwischendurch immer mal wieder den Anschluss,was wohl hauptsächlich daran lag, dass die vielen verwendeten italienischen Namen der handelnden Personen und ihre teilweise auch italienisch belassenen Berufsbezeichnungen Vicequestore, Maresciallo, Sottotenente (abwechselnd zu ihren deutschen Übersetzungen) mich verwirrten. Oftmals verlor ich den Faden, kam mit den Namen durcheinander und dachte: wer ist jetzt nochmal wer?

Insgesamt war das Buch durchaus unterhaltsam und für ein Erstlingswerk gelungen. Ich hätte mir mehr Spannung gewünscht und weniger langatmige Stellen - auch die Auflösung um das Motiv hätte für mich origineller sein können.
Ein unkompliziertes Buch, das man am besten im Schatten auf der Flucht vor einem heißen Sommertag genießt...