Träger aber nicht langweiliger Italienkrimi

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raganiuke Avatar

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Im norditalienischen Dorf Capo di Ponte Emilia streckt sich dem Postboten aus dem Briefkasten eine menschliche Hand entgegen.
Was zunächst nach einem sehr makabren Scherz aussieht, stellt sich später als Drohung an den Besitzer des Abbruchreifen Hauses heraus, der tags darauf im Altersheim per genickschuss ermordet wird. Die  Dorfpolizei stehen vor einem Rätsel, zumal die Hand offensichtlich ein halbes jahrhundert eingefroren war.
Als eine weitere abgetrennte Hand auftaucht und ein weiterer alter Mann ermordet wird, stellt der junge Mailänder Journalist Enrico Radeschi in seinem Heimatort Ermittlungen an und stochert bald in der faschistischen Vergangenheit des Dorfes herum.
In der Zwischenzeit geschen in mailand zwei Morde, die mit den Ereignissen in Capo di Ponte Emilia allerdings nicht in Zusammenhang stehen.
Nach der Hälfte des Buches ist alerlei geschehen, die Suche nach dem Mörder ist jedoch noch nicht besonders weit vorangeschritten. Über allem liegt die sommerliche italienische Hitze, die man beim Lesen beinahe spüren kann und die das behäbige Fortschreiten der Geschichte gradezu verständlich erscheinen lässt, wer will sich bei der Hitze schon hetzen? Doch bei aller Gemütlichkeit und Behäbigkeit der Geschichte überfrachtet der Autor die Handlung ein wenig zu sehr mit Nebenhandlungen und Details, so dass das Buch einen etwas unsortierten Gesamteindruck hinterlässt.